Tagebucheintrag vom 30. Juli 1932Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 143

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Samstag, 30. Juli. 10.00 - 11.45 Uhr Beisetzung von Prinzessin Gisela von Bayern in Sankt Michael. Dompfarrer Fischer predigt kurz, ich halte das Requiem und die Beisetzung in der Gruft. Der Dienst teils Dom, teils Sankt Michael, teils Franziskaner.

Baron Max von Brück - im juristischen Examen durchgefallen, darüber sehr betrübt. Er will zur Presse. Ich rate dazu (an Augsburger Postzeitung direkt - oder durch Aretin. Andere Zeitungen kommen wohl nicht in Betracht), wenn möglich den Doktor machen. 40 M.

Frau Professor Martin und Tochter Hilde. Gratulieren mit Blumen. Ein Sohn von Hildegard auf dem Schulschiff, der Niobe gewesen, wurde aber gerettet. War lange Zeit sehr erschöpft.

Präsident Stang gratuliert. Hat wenig Wahlreden gehalten, weil ihm gedroht wurde.

Nachmittag Herzog von Württemberg - zur Beisetzung hier. Spricht über die ganze Politik. Gegen Zentrum ein wenig. Viele für die Monarchie, aber nicht jetzt. Wirtschaftlich, empfiehlt sich ins Gebet nach dem Segen.

Dr. Wolfrats - kommt von Füssen, gratuliert.

Abends 19.00 Uhr Wahlrede von Severing und dann spricht von Papen.