Tagebucheintrag vom 21. Juli 1932Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 140,141

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Donnerstag, 21. Juli. 7.00 - 8.10 Uhr Pontifikalmesse für Akademische Congregation in der oberen Kapelle. 70 Teilnehmer, zwölf neu aufgenommen. Nach dem Evangelium hält Pater Kronseder eine kurze Ansprache. Vor der heiligen Kommunion Weihegebet. Vor dem Weggehen ein paar Worte der Freude.

11.00 Uhr Mr. und Mrs. James Magee aus New York, Tochter von Henry Heide. Berta ist gestern auf der Herreninsel in die Autotür gekommen. Die Frau spricht gut Deutsch und sehr viel. Erzählt von Vater: Wie viele Gäste gekommen seien, wie auch Hayes gekommen sei und ihn gelobt und gedankt hätte, bis Heide selber sagte: Ich bin ein armer Sünder. Das Seelenamt und Begräbnis überaus ergreifend. Bei der Wandlung so ruhig, leiser Knabengesang. Jetzt in Calvaria-Cimitery ein Familiengrab. Will mir von ihm ein Bild schicken und auf Weihnachten für die Armen. Der Vater hätte mich sehr geliebt. Sie selber auch. Der Herr sagt mir zweimal: Der Krieg war gegen Prussia aber Bayern und Rheinland können immer auf die Amerikaner rechnen (was er damit meint, mir dunkel).

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12.00 Uhr bei Minister Goldenberger: Einspruch wegen Kündigung der Seminarbeiträge. Ob nicht Brauner unterzubringen sei. Mit dem Rossedenkmal. Der Totensonntag, ist alles noch beim alten. Auf Nötscher - Stummer kommt er nicht zu sprechen.