Tagebucheintrag vom 15. Juni 1932Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 129

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Mittwoch, 15. Juni. Reichsarchivrat Schäfer, Berlin, kommt von Rom. Ein Bild mit Unterschrift von Pacelli und vom Gouverneur der Vaticanstadt. Er war auch bei Mussolini, weil er ihm früher nachgewiesen, daß die Mussolini ein deutsches Rittergeschlecht am Rhein waren. Über den Dom von Limburg. Eine halbe Stunde. Quante volte viene a Roma, meine Tore stehen Ihnen offen. Auch über die Faulhaber hat er in Santo Spirito und am Rhein viel gefunden und will mir schicken. Will durchaus einen Betrag für seine Kirche - ich kann nicht versprechen. Will mit vielen Komplimenten mein Bild haben - gebe ihm eins mit Unterschrift. Sein Charisma ist seine Nase. Eine ganze Stunde hier.

Präses Westner: Im nächsten Jahr der Internationale Gesellentag hier - Sonntag nach Christi Himmelfahrt Pontifikalmesse mit Ansprache? Ja. Näheres noch vorbehalten. 90% deutschsprachig. Wohl auch einen Fonds zur Vorbereitung gründen.

Baronin Freyberg - auf 8. September in Freising Tagung des Frauenbundes? Wohl Graf Preysing. Ich selber bei der Bischofskonferenz.

Dr. Kendler: Auf den Rosenheimer Tagen war eine helle Begeisterung. Sie hätten zwei Tage die Präsides und Führer zusammen gehabt. Die Schwierigkeit: Mit den Gesellenvereinen ins Reine kommen. Durch Personalunion und Lokalunion, nicht aber zumuten, sich an den Biertisch zu setzen und zu rauchen. Et - et. Für das Amtsblatt wird er mir einen Enwurf machen. Der verunglückte Roither ist wieder besser. Der Stockdienst hat sich außerordentlich bewährt.

16.00 Uhr Stadtrat Fuchs - Mutter schwer krank und hoffnungslos.

Dr. Wolfrats - die Exercitien noch einmal verschieben.