Tagebucheintrag vom 29. Februar 1932Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 106

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Montag, 29. Februar 32. Schaltjahr.

Nuntius: Ob die Kürzung für Geistliche außergewöhnlich seien? Nein. Nur für die Seminarien.

Briefe von Speyer: Detzel hat Brauner verklagt, legt auch einen anderen Brief bei, es gebe einen neuen Skandal Brem. Bei Hofmann wurde ein Brief gefunden - von ihr selber geschrieben? Es sei in Rom eingereicht. Respondeo: Zuerst muß doch der Diözesanprozeß geführt werden, Protokoll hierher geschickt. Aber auch bevor in der Finanzsache nach Rom und eine Apostolische Visitation, zuerst durch Metropoliten als Vorsitzendem der Steuerausschüsse. Einen Voranschlag anfordern. Ich soll nach Bamberg schreiben.

Professor Sickenberger als Vorsitzender des Verbandes der Deutschen Auswanderervereine: Ein sehr schönes soziales Werk. Aber zunächst staatliche Mittel dafür. Notwendiger als die Reichssorge für Auslandsdeutsche. Daneben die Privathilfe - als Mitglied oder Ehrenmitglied beitreten mit einem Beitrag? Ja, heute eine Spende von 50 M. Von seiner persönlichen Sache hat er nicht gesprochen. Einen sehr schlechten Mantel.

14.00 Uhr Fräulein Stegmiller - dankt für Beileid beim Tod der Mutter. Maria - hatte gemeldet, aber nicht sicher, ob sie jetzt heraufkommen will - und dann bis 15.00 Uhr wartend im Zimmer.

- Vorgestern verschlafen bis 15.15 Uhr, auch der Sekretär unten. Ich frage: Warum haben Sie nicht geläutet, haben Sie Brevier gebetet? Bis Mitternacht die Predigt Vox temporis diktiert.