Tagebucheintrag vom 24. Februar 1932Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 104

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Mittwoch, 24. Februar. Stadtpfarrkooperator Bieringer von Landau - überbringt zwei alte Reliquiarien „aus dem Zarenschatz“, ihm selber geschenkt von Kommerzienrat Neresheimer, „gehört zum Gut der Schweiz“. Erzählt, wie er Schulkindern und Erwachsenen den Tod vorausgesagt auf Tag und Stunde, den Schwiegervater von Kübler bekehrt und von 90 Prozent der Kranken geholt wird. Held nennt ihn den Wunderdoktor und andere hohe Beamte wollen ihn in der Nähe von München haben. Zuerst abgesagt, aber jetzt wenn sich eine Gelegenheit gibt. 13 Priesterjahre. Lungenentzündung unbedeckt in sechs Tagen geheilt.

Lujan - immer zufrieden. Clara nachts antelefoniert. Hier ist der Tod und der Teufel, ich werde sie bald holen. Noch 61 Mal geläutet. Eulalia kommt bald.

Graf Czapski - auf der Reise nach Rom zum Dienst. 80 Jahre - der Heilige Vater schickt ihm das Band zum Gregoriusgroßkreuz. Er habe als Schlußhauptmann dem Hindenburg den Marschallstab überbracht und Hindenburg in seiner Antwort: Sagen Sie seiner Majestät, er möge uns beide, Ludendorff und Hindenburg, im ganzen Krieg zusammenlassen, weil wir uns ausgezeichnet ergänzen.

Graf Oberndorff - vorübergehend hier. Mit der Politik nicht zufrieden. Ich übergebe ihm Friedenspredigt und Hirtenbrief ...

Nachmittag besuche ich Schwester Potamiäna in der Chirurgie und den Kaplan von Milbertshofen. Im Laienkostüm im Gipsverband.

Dr. Venator - für den Convertit 10 M. Auftrag für Weilnhammer.