Tagebucheintrag vom 17. Februar 1932Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 101,102

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Mittwoch, 17. Februar. Dekan Scharnagl: Druck des Programms für Unio Albertus Magnus. Erlaubnis und Zureden wieder für Landtag zu kandidieren. Zangberg hat alle Schulden von 50 000 auf 8 000 zurückgebracht. Zins nach Holland mit der Bürgschaft bezahlt. Wegen der Rossknechte soll die Volkspartei vorangehen beim Etat.

Gräfin Luxburg von Rottach. Bleibt sehr lange. Über ihre Familie, und Strachwitz.

Geistlicher Rat Meier: Er soll ein Tagebuch über die Reichswehr, drei Seiten über Seelsorge schreiben. Über Ernährung wird die Dienstordnung Aufschluß geben. Monsignore vom Befehlsgeber empfohlen, aber jetzt unmöglich, darüber sehr betroffen. Ob Buttermelcherstraße? Ja.

Rektor Scheller Guthirten. Die „Wohlfahrtschule“ jetzt genehmigt, „nur für Haus in München“ muß noch geändert werden. Ebenso „nur“ die Zeller. Erlaubnis in Zinneberg auch zu arbeiten. - Ja.

Oberbürgermeister Herterich, Landshut - mußte lange warten wegen Luxburg, war nicht angemeldet. Ob ich zum Jubiläum komme? Ja, dem Stadtpfarrer schon längst zugesagt. Eine Ausstellung von Landshuter Künstlern: Darüber mit Hartig sprechen. Nur einzelne Stücke, nicht die von Stuttgart. Seit der letzten Ausstellung sind wir etwas geschockt. Propst? In gegenwärtiger Zeit unmöglich, eher abzubauen. Kommen alle dorthin.

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Nachmittag besuche ich Guthirten. In der Maximilianstraße bei den Vier Jahreszeiten auf der Straße gefallen - beinahe Handgelenk gebrochen.

17.00 Uhr Klotilde Unger, pensionierte Lehrerin. Früher Miesbach. Drei Jahre in der psychiatrischen Klinik. Will Erlaubnis, daß sie im Dienst sterben darf. Nicht Hand anlegen. Repsondeo: In Gottes Willen ergeben, aber nicht Tag und Stunde bestimmen. Von Pater Heribert will sie weggehen. Spricht aber logisch zusammenhängend. Hat den Heiland gesehen: Einen Rosenkranz zum Heiligen Geiste mit sieben Gesätzen und zwölf Perlen. Als private Andacht Ja, nicht zum Vorbeten.

Schwester Fidelis. Bringt Albertus-Magnus-Bild, groß zum 19. Februar. Malt Domkapitulare Gartmeier und Fischer.