Tagebucheintrag vom 30. Januar 1932Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 95,96

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Samstag 30. Januar. Marie Seinsheim. Auch das zweiten Zimmer vermietet an eine französische Lehrerin, die sehr fleißig und sehr solid ist. Dagegen ihre zwei Studentinnen aus Königsberg, jeden Abend fort auf Maskenball bei der Corps Schwaben in Vorstadttypen - Strandkostüm und ein Fantasie-Matrose. Dabei tun sie sonst sehr arm. 20 M.

Pater Erhard, Bericht über Sitzung des Katholikentagskomitees unter Vorsitz Löwenstein. Über Bolschewismus. Er sei sehr enttäuscht, ein junger Mann habe gesprochen, Maria nicht für junge Männer und fort mit dem Paragraphen 218, und Maria Schmitz habe erklärt, man müßte die Jugend ausreden lassen, Joos habe ausgezeichnet gesprochen, andere hätten gemeint: Wenn es schlecht ist, wird es von selbst zerfallen, ihre Wirtschaftslehre sei doch ideal. ...

Mister Marison - von Afghanistan und Rom zurück. Der Heilige Vater habe von meinem Buch gesprochen. Die Fremden in Kabul in einem Haus zusammengenommen. Die Kaufleute seien meist deutsch.

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Nachmittag besuche ich Ministerpräsident Held im Krankenhaus, Station 20. Aussehen ist nicht gut. Seit sieben Wochen im Bett mit gewaltsamen Unterbrechungen.

Kanalstraße - Hauskonzert.