Tagebucheintrag vom 2. November 1931Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 70

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Montag, 2. November: Die drei Heiligen Messen auf dem Zimmer.

Stadtpfarrer Thaler von Berg am Laim: Wieder einen zweiten Kaplan, weil er zu seiner Aufregung Exercitien und Vorträge halten muß. Es ist sehr schwer, aber ich will darüber sprechen und daran denken.

Regierungsrat Meder: Vorgestern Rady gestorben, will einmal nach Solln gehen. Ob Protest gegen das hiesige Rösser-Denkmal? Die Eltern würden nicht zu 83 Prozent mitmachen. Dem eigenen Minister Schwierigkeiten machen? Respondeo: Etwas soll geschehen, soll nicht zur Ruhe kommen. Die Schulorganisation zusammen mit dem Aktionskomitee.

Nuntius Vassallo 1) Catechismus Catholicus: Vertrag mit Pustet. 5 000 Stück, 10 Prozent Honorar (er meint 50 Pfennig statt 25 - aber es ist eine Übersetzung, nicht Originaldruck). Der Vertrag kann unterschrieben werden, die Correcturen dem Subregens besorgen, größere Typen auf holzfreiem Papier, gelbes Papier, das „Frage und Antwort“ kann wegbleiben, die Frage nicht so fett! 2) Hohenzollernhaus: Hitler hat anfragen lassen. Ich will an Fischer, Crescentia-Schwestern, schreiben, er soll für 200 000 übernehmen. 3) Ob der Heilige Vater für die Künstler etwas tue oder für die Armen? Correspondiere mit Pacelli, von kirchlicher Seite unmöglich Sammlung zu machen, wohl aber für Kinder und Volksküche.

Dr. Gerlich: Firmung? Therese nur noch diese Woche frei bis Montag. Freitag? Vielleicht besser Montag, 9. November, 8.00 Uhr. Resl soll Vorabend kommen, dann mit Wutz und dem Chauffeur bei mir wohnen.

Nachmittags ins Mutterhaus: Dank für Namenstag, Hauskauf in der Briennerstraße, Was nun nach dem Tod von Rady - soll einmal dort besuchen.