Tagebucheintrag vom 24. August 1931Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 57

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Montag, 24. August. Pfarrer John aus Schlesien: Sie hätten in Schlesien kein einheitliches Gebetbuch, ich werde ihnen unseres schicken. Was soll man predigen? Ehe und Familie und Gott. Wie wird der Winter werden? Winternothilfe einrichten. Wörishofen nicht mehr wie früher.

Dekan Böhmer: Die Dominikaner in Freimann sollen nach ihrem zweiten Vorschlag den Pfarrhof bauen und der Kirchenstiftung übereignen, aber natürlich Vertrag, was für den Fall des Abzugs. Von Baulast nicht zu reden, die wir natürlich haben müßten.

Kunstmaler Hirsch: Seit der Notverordnung nichts angenommen. Will umziehen und da sind die Räume zu klein, darum mein Bild mir zu Füßen legen - ich werde ihm eine Vergütung dafür geben. Nimmt das Papstbild mit, um die Klekse ein wenig zu mildern.

Mr. und Mrs. Hall: Er ist ganz taub. Gesundheit besser, in Würzburg auf Käppele hinauf. Sein Bruder schwer krank (Fuß gebrochen) in Göttingen. Der Pfarrer von Muralto war hier bei ihnen.

3.00 Uhr Architekt Berlinger und Neuhäusler: Der Ankauf des Anwesens Königinstraße 28 beschlossen. Die Pläne durchgesprochen, besonders wo Kapelle, Wohnung des Direktors, Hausmeister. Name: Studienheim Sankt Benno. Gründung eines Vereins für wirtschaftliche Zwecke mit sieben Mitgliedern.

Heute wurden die Total-Feuerlöscher aufgestellt - und eine Schlacht gegen die Motten in der oberen Kapelle geliefert.

Abends Abt Benedikt Reetz von Seckau: Über seinen Pater Chrysostomus Baur. Er meint immer noch, er sei bei der Catholica Unio. Warum Seckau allein noch beuronisch ist unter den Klöstern in Österreich, die zum Teil reformiert sind. Die Universitätswoche in Salzburg großartig, am klarsten habe der Franzose gesprochen, Maritain (?) Am dunkelsten Przywara, man habe 100 erwartet und 900 seien gekommen. Er sei ein großer Förderer der Frühkommunion der Kinder: Alle mit sieben Jahren und die besten Erfahrungen, in Holland die Priesterberufe um 100% gestiegen.

Beim Sekretär: Walter de Sager wollte für eine kunstgewerbliche Zeitschrift, die nach America geht, ein Vorwort - Nein.

Zahn, Hans, Diplomingenieur, Bräutigam von Josefine Mayer, rückt nicht heraus, was er von mir will, darum nicht empfangen.