Tagebucheintrag vom 28. Juli 1931Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 52

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Dienstag, 28. Juli. Frau Dr. Nordhoff-Jung und ihre Schwester: Wegen Seligsprechung von Athanasius Kircher S.J. Soll entweder Baltimore oder Fulda (Gegen [ ... ]) Druck Georgetown, die Quellen sammeln wie bei Liborius Wagner. Ich werde in Fulda davon sprechen. Wie der Gang überhaupt ist. 2) Büste von Athanasius Kircher ein großes Verdienst von ihr, hat überhaupt angelegt auf Deutsches Museum und wertvolle Professoren als gute Katholiken zu sehen. 3) Sie hat einen Krebs-Preis gestiftet, über den hier Sauerbruch und Borst entscheiden. Einzige Frau an der Universität Georgetown.

Dr. iur. utr. Weinzierl, Planegg, hat jetzt das Examen gemacht und will nach Rom. Zur Zeit leider keine Stelle frei und keine Stipendien für Konvictor. Soll einstweilen ruhig weiter studieren, vielleicht gibt sich einmal etwas.

Pater Rafael: Gründung einer katholischen Radiozeitung so gut wie sicher, in diesen Tagen mit Laturner fertig gemacht. Wamsler ist von der Firma frei und will kulturell arbeiten. Geht jetzt auf Reisen. Auf der Bischofskonferenz eine Empfehlung? Darum gebe ich besser jetzt keine. Wer zum MIVA-Film eingeladen werden soll.

Fräulein Ettner von der Instauration, die jetzt in Eching am Ammersee ist. Ciupka hat sie ausgenützt und Krankengeld und alles behalten. Prozess nicht ratsam, weil zu viel Aufregung und keine Aussicht. Die Nerven seit der Kopfgrippe sehr herunter. 30 M. Sollte einmal gemeinsam nach Augsburg schreiben - Hätte schon geschrieben. Sonst nichts versprochen.

Dr. von Ladenkreel. Die wirtschaftliche Lage durch die Notverordnungen. Es sei nichts abzuliefern. Voraussichtlich später, vieles sogar beschlagnahmt, dann auf eine Stiftung. Darüber wird Nachricht gegeben, wenn es Zeit ist. Legt eine chiliastische Rolle in goldenen Sovereigns auf den Tisch, wenn einmal Unruhen entstehen sollten, auch sein Weggeleit. Da habe ich noch von der Auslandsreise. Im Buch nicht eintragen lassen, obwohl ich zweimal gebeten.

15.00 Uhr besuche ich Familie Fitz: Emilie todkrank in Schwabinger Krankenhaus. Redet wirr. Erst mit Bier (der Kardinal habe es auch gern) hört das Erbrechen auf. Olga sehr gelobt.