Tagebucheintrag vom 2. Juni 1931Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 42

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Dienstag, 2. Juni. 7.00 - 11.00 Uhr Consecration der Thaborkirche in Fürstenried. Ich predige über Exercitien und die Verklärung. Ein Altar. Dann dort zum Frühstück. Heimwärts fährt Pater Rupert Mayer mit und Dr. Mayer M.

Mister Aug. Beck, Saint Louis, Empfehlung von Pfarrer Lubeley, reist allein nach Rom. Jetzt wenig Aussicht wegen der gespannten Lage, aber eine Empfehlung an Hudal „für den Fall, daß ein allgemeiner Pilgerempfang stattfindet“.

Legationsrat Velics, Generalconsulat, ungarisches - wegen des Besuches von Kardinal Serédi.

Schneider Wagner - wegen Abänderung von Talaren.

Architekt Berlinger - im Vertrauen, als Seminar. Er will nachschauen.

17.30 Uhr Cardinal Serédi an der Bahn abgeholt, er kommt von Beuron - Rouen Jeanne d’Arc-Feier. Bleibt hier ein paar Stunden im Haus, zu Tisch.

Der Fürstprimas von Ungarn, Dr. Justinian Serédi, traf am Dienstag nachm. 5.36 Uhr, von Paris kommend, in München-Hbf. ein. Er hatte im Benediktinerkloster Beuron übernachtet und von da ab nach München den Pfälzer Personenzug benutzt. Zu seinem Empfang, der inoffiziellen Charakter trug, hatten sich am Bahnsteig Se. Eminenz Kardinal Faulhaber, der ungarische Generalkonsul Legationsrat v. Velics, Generalskonsulsdirektor v. Agosy , Komm.-Rat Dieminger als 1. Vorsitzender der Deutschen-Ungarischen Gesellschaft sowie Bahnhofsvorstand Reichsbahn-Oberamtmann Inkofer eingefunden. Der Fürstprimas befand sich in Begleitung seines Privatsekretärs. Nach kurzer Begrüßung geleiteten die Herren den hohen Gast zum Fürstensalon, wo Se. Eminenz Kardinal Faulhaber mit Fürstprimas Serédi sofort im Auto abfuhr.

Gegen ½ 7 Uhr wurde der ungarische Kirchenfürst im Nuntiaturgebäude durch den päpstlichen Nuntius, Exzellenz Vassallo di Torregrossa, empfangen, worauf sich der Fürstprimas zum ungarischen Generalkonsulat begab, wo ihn Mitglieder der ungarischen Kolonie sowie der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft begrüßten. Nach einem Abendimbiß bei Kardinal Faulhaber trat der hohe Gast gegen 10 Uhr abends die Weiterfahrt nach Budapest an.


Abends 9.30 Uhr den Cardinal auf die Bahn begleitet.