Tagebucheintrag vom 31. Januar 1931Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 14,15

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Samstag, 31. Januar. Pater Raphael: Der Intendant lässt fragen, ob ich zustimme, daß viele Bachcantaten jeden Sonntag ein ganzes Jahr lang? Ich möchte meinen Namen nicht so oft damit

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verbunden sehen. Übrigens bekommen wir den Bach-Cultus. Die Gefahr der Monotonie. Ob nicht Pater Raphael sich über den Löffel barbieren lässt? Weil Berkm. so schwer ausscheidet, hat Buczkowska bereits Kinderreigen zugesagt.

Oberregierungsrat Meder mit Dr. Schauff von der Siedlungsgesellschaft Kaller. Er spricht sehr gewandt. Bayern seit sechs Jahren in Mecklenburg - habe zugleich eine große religiöse Bedeutung für Diaspora. Ob ich nicht einen Geistlichen wüßte? Dr. Schwann. Den Bauern komme wieder Standesbewußtsein, nachdem sie durch Entwicklung der Industrie still geworden waren.

Dr. Spöttl - Religionslehrer an einem Privatgymnasium. Schützen Sie mich, es geht um mein Brot. Weihbischof hat Visitation gehalten und dabei gesagt: Das hat euch der Herr Professor falsch gesagt. Er sei schon ein Mal an der Pforte gewesen, aber ich sei damals von von den Schwestern gekommen und ruhebdürftig gewesen. Neudecker habe er einen Lausbuben geheißen, damals seinen Glauben beinahe verloren.

In die Nacht hinein Hirtenbrief diktiert zum Schluß des ersten Monats.