Tagebucheintrag vom 17. Januar 1931Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 9,10

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Samstag, 17. Januar. Baron Meyern mit Herrn und Frau Gehles. Die Frau ist heute 70 Jahre. Aus Hannover, Convertitin. Vor drei Jahren gefirmt. Geht jetzt zu den Kranken, zu einer Familie, die Adventisten geworden, will mich zu ihrem achtzigsten Geburtstag wieder besuchen. Entschuldigt sich, daß sie zu viel geredet - aber ihr Mann hat es gut. War früher Arbeiter 40 Jahre, jetzt abgebaut. Sie macht auch Gedichte, läßt einige zurück. 20 M. und ein geweihtes Kreuz, nicht Sterbekreuz.

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Geheimrat Weigl vom Georgianum. - Wegen der Weihen. Der Weihbischof wird sie halten.

Dr. Geiger, früher Domprediger Augsburg, jetzt in Bad Ditzenbach bei Geislingen, will sich um Sankt Cajetan bewerben. Ich erkläre noch einmal, daß ich nichts zusage oder in bestimmte Aussicht geben kann, weil ich die Bewerberliste abschließen muss. Er scheint recht nervös. Wird wohl unglücklich, wenn er die Stelle nicht bekommt. Ich spreche vom Publikum dort.

Monsignore Neuhäusler mit vier Herren vom Verband der katholischen Sonntagsblätter: Peters aus Paderborn, Geiselberger aus Altötting, Auer von Donauwörth und noch ein Herr. Sie hatten Sitzung, sind nicht viel weiter gekommen. Höchstens Versicherung in facultativer Form. Ob nicht eine Zentrale für clichés? Die größten Blätter sind auch nicht dafür, aber vielleicht eine Beilage. Sie warten eine Berechnung einer Bank ab.

18.00 Uhr Dr. Brogsitter - untersucht das Herz - sei alles in Ordnung. Siehe besonderes.