Tagebucheintrag vom 26. November 1930Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10013, Seite 184,185

Mi 26. Nov. 4 Herren: Oberbaurat Rauch, Präs. Stang, /
Lohr und Demmel vom Aktionscomité: Etwas gegen die Bibelforscher tun - /
eine solche Hetze, daß Unruhen entstehen müssen also Erklärung und dann Verbot fordern. Positiv für die Erwerbslosen? Musik /
mit den hungrigen Mägen? Die Arbeiter tun sehr höflich. Es muß öffentlich gesagt werden. Ob Veränderungen im Comité? Nein, wir können die /
Polit. nicht ausschalten. Da er aber viel in Berlin und etwas plötzlich habe <er | ich> dann Stang auf dem Plan. Ob die Tagesordnung /
schwer? Ja, aber ich werde nicht kommen.

Graf Preysing: Sekr. für Volksverein für Niederbayern und /
Oberpfalz. War als Lehrer bei Volksverein katholische Hochschule in Schlesien. Scheint sehr begeistert.

Abt von Schweiklberg: In Rom kein Geld, aber drei warme Empfehlungen. /
Der Heilige Vater erklärte: Ich bin der Vater der Christenheit aber nicht ihr Bankier. Er will kein Geld, die Geschichte sei furchtbar /
verfahren. Empfehlung im Amtsblatt mit Gen Vic. besprochen.

➥ Seite 185

M. Buczkowska und Zettler: P. Raf. habe ihr das Decernat /
für die Stunde der Frau angeboten. Das Radio widerstrebe ihr innerlich. Was dann mit dem Frauenbund. Ich rede zu weil /
ich Ida Bauer nicht kenne.

Landessekr. vom Preßverein Haas, von Regensburg zurück, will die Büchereien des Preßvereins besuchen. /
Sehr wichtig. Nicht gut zu sprechen auf M.N.N. War im Circus bei den Bibelforschern.

Dr Luible: Der Kongreß Pax Rom.. Sollen praktische Arbeit leisten. Also das Ehrencomité /
besuchen lassen und <erbeten> um die Studentenseelsorge und so deutsche Auslandsstudien der Katholischen sammeln - Ja. Für alte Schulden /
50 M.

Dr Dür Landessecr. vom Volksverein, von Würzburg hierher gekommen, sieht wie ein Geistl. aus. /
Der Volksverein hat bei uns nicht die festen Wurzeln. Ob ich kommen kann 1. Dez. Noch unsicher.

Nachm. ½ 4 Rochusstr. das neue Heim der Dominik. /
Klein aber schön hergerichtet. Von Oben die Anlage des inneren Hofes gesehen. /
Schwester Edelinde noch hier (3 K. Emmerich gemalt),

Frl Lengauer - recht krank. Weint weil die Schwester gestorben. /
Gegenüber Freimaurerhaus, das sie einmal besuchte. Früher bei Hof „Der schwarze /
Geith“ besonders unter Widemann.

Zahnarzt Goldschmidt 5 - 6¼.