Tagebucheintrag vom 10. November 1930Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10013, Seite 179-180

Montag, 10. November. Frau Baronin Moreau - bringt Armenbriefe zurück. 200 M.

Dr. Maria Ammann von der Frauenschule. In Bayern vier Frauenschulen (hier katholisch und interkonfessionell, in Nürnberg sozialistisch und protestantisch). Dankt für das Ausschreiben im Amtsblatt. Missio canonica. Für ihre Seelsorge Helferinnen? Nein, wird nur für Katechese gegeben. Dagegen ein Zeugnis haben. Ob für ganz Bayern gelte? Nein. Auch Celebret der Geistlichen gilt nicht. Ich möge fördern, wenn auch nicht finanziell. Wollte sich auch vorstellen, wenn auch später.

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Pater Noppel und Direktor Fritz - wegen Comité für Elisabeth-Feier. Ob nicht ein katholischer Film von Berlin? Man soll Kartoffeln kaufen und Kraut, vielleicht auf der Straße warme Kartoffelküche einrichten. Weil sie heuer so billig sind (Zentner 80 Pfennige). Die Michael-SJ hat von Hamburg 50 000 M. erhalten für gute Arme und 1 000 Zentner Kraut gekauft, der Pschorr hat sie gefahren.

14.30 - 16.45 Uhr mit Stadtdekan Böhmer herumgefahren, Kirchbauplätze: Neuramersdorf von Berndl, Michaeliburg, Daglfing, großer Bauplatz, der zum Teil wieder verkauft wird, Freimann, an der Straße vor Kruppwerk Bauplatz, Sankt-Nicolaus-Platz in der Klugstraße (Neuhausen), Sankt Raphael in Hartmannshofen.

17.00 Uhr von den Guthirten das Billard gebracht.

Abends zehn grosse Versammlungen „Unsere Weltanschauung im Kampf der Geister“ gegen Nationalsozialismus. Alle gut besucht und voll Begeisterung.