Tagebucheintrag vom 3. November 1930Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10013, Seite 177

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Montag, 3. November. Die drei heiligen Messen auf dem Zimmer gelesen.

Marie Buczkowska: Das Osterthema nach dem neuen Jahr oder Papstpredigt. Pater Stiegele, Stuttgart, der Societas Religiosa geneigt.

Prälat Münch: Ob Protectorat über die drei bis vier Wochen dauernde Studienzeit in Salzburg, wo Krebs, Adam... systematisch Themata besprechen werden, übernehmen will August 31? Ja, wenn keinerlei Verpflichtungen damit verbunden sind, nämlich nicht persönliche Teilnahme. Nein, sagt er ausdrücklich, höchstens, daß Sie mir den Plan der Vorlesungen vorlegen dürften. International.

Pater Eckhardt: Mission in Japan sehr wichtig - Ja. Wichtiger als in Korea, sagt er. Nun eine Procura in Berlin speziell für diese Mission, Geldmittel hätte er besonders in Amerika bereits gesichert, Bischof von Berlin einverstanden. Cardinal van Rossum war so interessiert dafür, daß er eine Denkschrift dem Heiligen Vater vorlegen wird (eine Abschrift davon gibt er mir). Erst allmählich höre ich, daß es sich um eine Abzweigung von Sankt Ottilien handelt, weil manche mit dem neuen Abt nicht zufrieden. Ob ich nicht nach Rom an den Heiligen Vater schreiben will? Nein, ist nicht meine Sache. Gegen Abzweigung erhebe ich Bedenken, wir sind mehr für Vereinheitlichung. Er will Betty Müller mit ihren Mitgliedern an den Ludwigmissionsverein anschließen - Ja. Neuhäusler könnte es im Zentralrat befürworten, aber ich kann nichts tun.

Nachmittags Besuch am Nordfriedhof.