Tagebucheintrag vom 18. März 1930Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10013, Seite 127-128

Text+KommentierungNur Text
Dienstag, 18. März. Baron Speth im Namen der Rotala: Heiltumsfahrt von Passau nach Pest zur Emmerichfeier.

Geheimrat von Mallinkrodt im Auftrag des Fürsten von Thurn und Taxis: Ob und wieweit er sich beim Tag des Stahlhelms in Regensburg beteiligen könne? Respondeo: Stahlhelm ist kein homogenes Gebilde, weder nach der inneren Zusammensetzung noch nach der zeitlichen Entwicklung. Aber heute unter Führung von Oberst Lenz hat er so ernsten Willen, sittliche Ordnung zu schaffen und zu erhalten, daß er es nicht verdient, heute vom Fürsten durch Fernbleiben gestraft zu werden. Dagegen nicht Mitglied werden, weil man nicht weiß, wie die Entwicklung. An den Vorwurf von Mahraun glaube ich nicht. Aber den Nationalsozialisten steht er nahe. Wenn der Sohn des Fürsten dabei ist, ist das genug. Ich möchte aber nicht einem anderen Bischof dreinreden (es wird vertraulich behandelt werden). Herr Geheimrat betont, wie groß der Fortschritt in der studierenden Jugend sei, die Nationalsozialisten würden wachsen, die politische Bindung würde im Norden auch im Episkopat schwer empfunden.

➥ Seite 128

Franz von Wotschitzky aus Tirol, will ein Kriegswerk verrufen - nicht vorgelassen.

Direktor Siebertz - bringt über die Vesperpsalmen Abrechnung. Ein prächtiges, rotledern und weißledern gebundenes Exemplar.