Tagebucheintrag vom 8. Januar 1930Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10013, Seite 107

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Mittwoch, 8. Januar. Paz - um diese Stunde, 10.00 Uhr, ist Hochzeit in Rom. Auch Carl Theodor ist dort. Überhaupt ein Fest der Versöhnung und wahrscheinlich Einleitung von neuen Hochzeiten.

Monsignore Götzel - will für die weibliche Fortbildungsschule eine Sondervorstellung in Oberammergau. 5 000 - aber nicht über 10 M. Wird ein großer Eindruck sein. Allerdings Exercitien dann verschieben. Wird auch Reklame sein für das Spiel. Zwei Abgeordnete waren schon dort - ich schreibe eine Empfehlung darunter.

Dr. Schieser, Studienrat - übergibt sein großes Buch „Moderne Einführung in die gottesgläubige Weltauffassung“ - mir gewidmet. Erhält 60 Dollar Stipendium.

Direktor Dr. Hanfstaengl - wegen der Ausstellung religiöser Kleinkunst in der Residenz. Freilich manche Ordinariate Bedenken, ob wegleihen, besonders Speyer, das gleichzeitig Fest hat. Ehrenprotektorat will ich übernehmen, im übrigen Rundschreiben von Prälat Hartig.

Zwei Cartellverbandler laden zum Reichsgründungskommers: Binder von hier, Wackenbauer aus der Pfalz. Vorort Trifels. Das abendliche Ausgehen mir verboten, weil dann schlaflose Nacht.

Baronin Meyern-Hohenberg - 19. Januar, 8.00 Uhr, Gottesdienst für das Sacré-Coeur - Ansprache? Nein. Sehr kurz. Es ist ohnedies schon zuviel geschwätzt worden.

Pater Chrysostomus Baur - bringt den zweiten Band seines Chrysostomus. Sehr beschäftigt.

Nachmittag, 15.00 - 18.30 Uhr Angerkloster. Maria-Theresiensitzung. Abends sehr müde.