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Tagebucheintrag vom 1. Januar 1930Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10013, Seite 104

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1930

Domine virtutum, fac ministros tuos flammam ignis!

1. Januar. Mittwoch, 7.00 Uhr im Dom die erste heilige Messe. Auf den Straßen taumeln die Betrunkenen.

Exzellenz Herr und Frau Generalleutnant Müller: Dankt für den Neunerartikel, gratuliert (Mutter sieht krank aus), über Franz natürlich. Kein Gegenbesuch.

Baron von Gutmansthal, Geheimkämmerer - bloßer Anstandsbesuch. Seine Schwester hier krank in Neuwittelsbach. Bittet um Memento. Der Heilige Vater so außerordentlich gut und diplomatisch gewandt.

Familie Zahner - Vater, Mutter und zwei Töchter. Ohne rechten Grund. Er ist der Sohn der Tante Katharina. Die beiden Töchter in New Jork geboren, aber klein wieder zurück. In Fulda sein Bruder. Viel über die Tante und amerikanische Verkehrsverhältnisse.

Maria Ertl 1) Ob bei den acht Pfarrern, die noch keine Congregation haben, sich auf mich berufen? Nein, das ist Pfarrersache. Aber sie werden es tun, wenn die Vorbereitungsarbeit von hier übernommen. 2) Eine Congregation für Mittelschülerinnen? Sehr gut. Die Religionslehrer zusammenrufen, - auch wenn sie nicht in die Pfarrcongregation später gehen .. 3) Gegen Mode es in die Hand nehmen, eine gute Stunde. Zuerst die Zahl der katholischen Vereine, dann mit den Geschäften reden, dann die Geschäfte öffentlich nennen. Von ihrer Mutter 20 M. Außerordentlich tätig und eifrig.

Comte d'Ormesson französischer Charge. Von Oberndorff im Comité zwischen beiden Völkern. Bischof Schreiber einmal in Paris bei den Sulpizianern, also bei Verdier, und jetzt kennen sich die Bischöfe von Berlin und Paris.

Karte abgegeben: Consul Ładoś von Polen.

Antonia Canstadt klagt und jammert, daß keine Aufträge zum Malen. In Leipzig und Heidelberg hat sie Portraits kopiert. Wenn ich einmal etwas höre. - 50 M. für das Bild von Lorrant
Möglicherweise ist Claude Lorrain gemeint.
, das sie schickte.

Frau Oberlandesgerichtsdirektor Sambeth - kalte Hände. Voller Feuer. Gratuliert. Habe viel Sehnsucht nach dem Himmel.

Nachmittag, 15.00 - 17.00 Uhr Schmidt-Pauli. Amerikareise. Tarcisius. In der Bibliothek. 600 Dollar (2 508 M.), der [ ... ] und Vorschuß für die Amerikahilfe.
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