Tagebucheintrag vom 17. Dezember 1919Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10004, Seite 36-37

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17. Dezember, Maria Kreill, Bankbeamtin, von Eichstätt Orden S.B. wieder zurück, weil Mutter Magenkrebs hat. Der Bruder, Schauspieler, will heiraten und die Wohnung für sich, hat der Freundin Lotte Vorwürfe gemacht wegen Vermögensverwaltung. Ob Wiedereintritt zweifelhaft, bis 1. Juli Pension, sie scheint nicht mehr eintreten zu wollen.

Verbandspräsident Götzel von den weiblichen Kaufmännischen: In Berlin Verhandlungen, ob Anschluß. Stegerwald meint, wir hätten bald nur noch Kongregationen und Gewerkschaften, die Standesvereine werden verschwinden („Da wird wohl er selber vorher verschwinden“). 1) Die Standesvereine müssen bleiben, das muß der Episkopat verlangen. 2) Anschluß an den neuen Verband Berlin unmöglich, weil er Gesinnungspflege einschließt, sogar Adventfeier - da würden die Mitglieder wegziehen. 3) Mit der christlichen Gewerkschaft muß ein Weg gefunden werden, da mit den männlichen Kaufmännischen auch nichts zu machen ist und deren Verband gegen die Frauenarbeit.

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Maria Roos: Ob einmal zu den 166 Kindern von Kinderkongregation Sankt Josef - Weihnachten nicht, aber im Februar oder März einmal. Dann haben die Kinder ihren Monatssonntag, und auch die Werktagsmesse dann besser besucht.

Dr. Kausen dankt für Artikel über die Anima von Professor Schmidlin. Erwähnt, daß sie auf der Suche nach einem Schriftleiter seien, daß der frühere Schriftleiter Dr. Abel in Frieden gegangen sei und noch Teilnehmer bleiben will (man hört, Abels ihm von unserer Unterredung erzählt).