Tagebucheintrag vom 29. November 1919Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10004, Seite 23

29. November 1919. Prinz Schönburg, Botschafter a.D. und sein Bruder, der General. In Chur gesehen. Österreich sei ein großes Fragezeichen und man wisse nicht, ob es überhaupt noch existiert. Über die literarischen Verhältnisse in Deutschland, besonders über Hochland: Es sei eine angesehene Zeitschrift. Ich nenne ihm die Bergstadt, er scheint etwas gründen zu wollen oder sich zu beteiligen. Die Herz-Jesufahnen bei den Franzosen. Die österreichischen Offiziere hätten kein gutes Beispiel gegeben, wohl aber in der Pfalz die französischen Offiziere. Sein Bruder fragt, ob in der geschloßenen Zeit seine Töchter tanzen dürften. Von der Anima scheint er nichts zu wissen.

Nachmittags besuche ich Jägerstraße: Über Baron Pranckh und eventuell den Schwager.

Missionsconfessio.

Abends läuten die Glocken die heilige Mission ein. Die Abendpredigt im Dom gut besucht.