Tagebucheintrag vom 27. November 1919Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10004, Seite 21

27. November 1919. Kommerzienrat Häuser, Landshut, mit einer „wichtigen“ Angelegenheit: ob nicht die dritte Pfarrei in Landshut auch zur Erzdiözese München kommen könnte? Die Fronleichnamsprozession doppelt. Respondeo: Das sind nicht unsere wichtigsten Fragen zur Zeit und wenn einmal, dann vielleicht zu regulieren, jedenfalls nicht ohne Regensburg. Beklagt sich, daß die christlichen Arbeiter ihn in der Stadtratssitzung bei der Sorge für die unehelichen Kinder im Stich gelassen hätten.

Frau Pecht und ihre Tochter Marie Therèse mit einem Bild: Christuskind auf dem Thron - und viele andere zum Anschauen. Einmal Gegenbesuch. Sie spricht von der Mission.

Nuntius Pacelli sehr lange und sehr aufgeregt, weil Bischof von Regensburg nicht zufrieden sei mit der Regelung der Pfarreibesetzung. Wie zu machen - Held komme heute Abend zu ihm. Daraus das Rundschreiben an die Bischöfe gemacht. Wegen verschiedenen Auszeichnungen, die Cramer-Klett beabsichtigt habe. Von Grabmann ganz begeistert, will ihn zum Prälaten machen, er habe seine Bücher gelesen. Bischof von Culm gibt niemals eine Antwort.

Nachmittags besuche ich die Oberin der Guten Hirtinnen. Dort spricht mich Amtsgerichtsrat Rupert an wegen Jugendgericht und Jugendamt: ob nicht die aus der Klausur zu den Sitzungen kommen wollen, ich kann es nicht entscheiden.

Chorregent Berberich: Eine Besprechung in Berlin, um Glockenmetall zu beschaffen. Will eigentlich nur sagen, daß morgen Geistlicher Rat Gallinger kommt.

Karte gibt ab Dr. Laurentius Zeller, O.S.B. Abt von Seckau.