Tagebucheintrag vom 26. November 1919Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10004, Seite 19,21

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26. November, Prinzeß Paz mit dem Regenmantel aus Holland, Vater von Sanz gestorben, Sohn aus Spanien hat selbst geschrieben, jetzt soll sie nicht kommen, sie würde sich ärgern, Cook in England gestorben, bei dem alles im Glauben wurzelte, - ich spreche von einem Aufruf, um unsere Feinde an Liebe zu übertreffen.

Sonst keine Besuche, weil ohne Zähne.

14.45 - 16.30 Uhr bei Zahnarzt Brubacher, der mit viel Mühe neu einsetzt - dem Haushelfer und Frau Kaltenbacher je 5 M.

Baron Geier
Möglicherweise gemeint: Friedrich Freiherr von Geier.
von Berlin kommend, bringt mir den Paß. Über Nuntiatur habe er mit Briegwitz und Freiherr Grünau gesprochen. Alles rechne damit, auch im Auswärtigen Amt, daß die Monarchie im Anmarsch sei, sicher bis nächstes Frühjahr, man habe nur Angst, Süddeutschland gehe voran, denn wer zuerst kommt, wird der Erste. In Wien sicher. Was ich zur Aufhebung der hiesigen Nuntiatur meine? Nicht möglich, wir wollen unsere Selbstständigkeit und weil einmal Rückentwicklung kommen kann. Man würde mein Kardinalat befördern, aber das macht in Rom gerade Misstrauen. Der Wiener Nuntius, Freund des Papstes, hält Korum für den größten deutschen Bischof und habe bei München gemeint, aber jetzt sei kein König mehr dort. Victor Naumann, aus dem Auswärtigen Amt herausgeworfen, weil zu eitel und wichtigtuerisch, habe gemeint, ich hätte Märtyrer werden müssen. Der Nuntiaturbau hier.

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Maria Fitz: Redaktion von „Zeit und Schule“ trotz Widerspruch von Kiefaber und Fichtner behalten? Ja. Politik jetzt nicht zu vermeiden, und als katholischer Verein muß man eine Kampfstellung haben. Ging dann in die Hauskapelle.

Abends Berta, den dritten Abend: Bekommt Zither.