Tagebucheintrag vom 11. November 1919Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10003, Seite 133-134

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11. November, Signora Bruscato von der Lega lädt zum Tee für 18. November. Zu Ehren von Hegi.

Fräulein Adam, Buchhändlerin und Patin der Kongregation Neuhausen und M. Müller, Lehrerin an der Lehrerinnenbildungsanstalt. Begeistert vom Katholikentag. Entsetzt über die Verwüstungen der Druckerzeugnisse,

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worauf bei der Mission hinzuweisen wäre. - Will den Mariengarten von Wien nun auch für Deutschland übernehmen, also nicht Maria und Martha. Respondeo: Werden sehr Schwierigkeiten haben, diese doppelte Buchführung. Aber sie will rein religiös, [ ... ] Wirtschaft so viel. Lädt ein, einmal zu ihrer Versammlung zu kommen, freilich hat Neuhausen keinen Vereinssaal. Kinder beten jeder täglich eine Kreuzwegsstation für mich, - eine Wirtstochter voran. Ebenso melden sich fortwährend die Marienritter, ich soll sie einweihen, sie würden mich beschützen.

Nachmittags besuche ich das Postulat der Blumenstraße: 38 singen, daß in diesem Haus Glück und Frieden wohne unter Spiel von Schwester Justitia, und das Lied von Petrus von Brabant.

19.00 Uhr Vortrag von Dr. Mager, Beuron, über die „Staatslehre des heiligen Augustinus.“ Der Dualismus in seiner Seele und in der Weltgeschichte. Civitas terrena = der Staat der Verworfenen, also nicht jeder irdische Staat.

10. Mai 1917 wurde vom Königlich bayerischen Militärpacketamt München eine Kiste Bücher an den Bischof Faulhaber in Speyer geschickt, die laut Stempel auf dem Frachtbrief am 10. Mai 1917 (man denke der herrlichen alten Zeit!) in Speyer ankam. Inzwischen war die Absenderin, die Königin, gestorben, der Adressat von Speyer nach München versetzt worden und nun kommt von Berlin 4.11.1917 Abwicklung - Intendantur des Militärverkehrswesens: Beförderung dieser Bücher kann nicht auf Militärkosten übernommen werden, sie werden daher ersucht, die Frachtkosten von 5.30 M hierher zu senden.