Tagebucheintrag vom 27. September 1919Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10003, Seite 114

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27. September, Samstag 7.23 Uhr ab nach Niederbergkirchen zur Altarweihe und Schönberg zur Kirchweih. Wir gehen auf den Hauptbahnhof, Zug ist acht Minuten vorher weg, „wenn sie auf den Ostbahnhof fahren, erreichen sie ihn leicht“, also mit Auto auf den Ostbahnhof. In der Maximilianstraße Panzerauto und eine Feldwache, weil gestern zwölf Metallarbeiterversammlungen waren über den 44stündigen oder 46stündigen Wochenarbeitsplan. Zug überfüllt, im Schatten sieht man die Männer auf dem Dache stehen. Bahnverwalter Thum in der Bahn. Mit dem Tagblatt. Spricht von Siegert und Volkspartei und läßt keinen Zweifel über seine Farbe.

In Mühldorf lange Aufenthalt, dann Station Rohrbach, im Wald Kirchenkleider genommen - an einem herrlichen Amphitheater vorbei nach Niederbergkirchen. Pfarrer Anner und Kooperator. Hauptlehrer Trollmann, dessen Sohn krank ist. Nachmittags Fahrt nach Gumattenkirchen: Ein Muttergottesbild im Wald von Lochbronner gemalt.