Tagebucheintrag vom 16. Juli 1919Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10003, Seite 99

16. Juli: Frau Generalassistentin Clotilde von Englischen Fräulein mit Fräulein Marguérite Marie, Französin, wegen der Häuser in Rumänien: Die während des Kriegs geschickten Schwestern können zurückgerufen werden, die anderen möglichst lange zurücklassen mit Vollmacht, zehntausend Mark von Ludwigmissionsverein angewiesen; Cramer-Klett soll in Rom ein Wort einlegen.

Prinzessin Paz - der spanische Gesandte wird mich einmal besuchen.

Apostolischer Präfekt von Assam, Becker, mit Paul Sonntag von Wien. Wegen Missionswerk für Indien, von Kardinal Piffl warm empfohlen. Wie bereits mit Neuhäusler vereinbart, können wir nicht eine neue Missionsvereinigung gründen, sondern wir werden aus dem Ludwigmissionsverein reichlicher Unterstützung. Bei einer bekannten Dame will er ein Zimmer mieten, um Licht und Liebe hier drucken und versenden zu lassen. Ob nicht für Arbeitskräfte [ ... ] und dergleichen? Nein, wir werden hier überschwemmt mit religiösen Genossenschaften . Der Apostolische Präfekt spricht darauf von Würzburg oder einer anderen Stadt. Ich erkläre, daß ich alleine ohne Ordinariat und Episkopat nicht entscheide. Er bittet noch, im Amtsblatt bekannt zu geben - darauf gebe ich keine Antwort.

Fräulein Huber will auf Urlaub gehen; der Pater Theodor habe ihr Schokolade geschenkt, man verstehe aber schwer, wie sie solange mit ihm arbeiten könne. Das Kind der Schwester wolle angenommen werden. 50 M für den Urlaub.

Geistlicher Rat Schauer: wegen der Pädagogik-Professur für Randlinger soll ich an Matt schreiben - Ja. Exerzitienpater gestellt, war vergessen. Die Taxen für

Schulbruder Richard vom Lehrerinnenheim. Ich freue mich, daß das Heim in so guter Hand, aber erstaunt, daß die Maristenbrüder in Straubing wieder andere sind.

Frau Carl-Bruscato - will nach Berlin reisen, um Geldmittel zu erhalten. An die 400 Italiener hätten sich nicht an der Revolution beteiligt. Wären vorher nach Italien geschickt worden, um dort für die Revolution zu werben und jetzt will man sie ausweisen. 50 M.

Nachmittag besuche ich Buczkowska , um meine Mappe zu holen. Valentine greift die Idee auf für Indien [ ... ] zu schicken für die Berufsberatung.

Maria Liebel - mit bedenklicher Herzschwäche, sie weint bitterlich, weil Vater nicht da ist.

Frau Rechtsrat Steinhäuser, bringt verschiedene Sachen und lädt für morgen ein.

Mittwoch kam Frau Seraphine auf der Reise nach Reichenhall mit Schwester Katharina hier, und blieb hier bis heute 16.15 Uhr.