Tagebucheintrag vom 8. März 1919Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10003, Seite 62

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8. März, 12.00 Uhr, am Schwabinger Krankenhaus, von Herrn Geheimrat Brunner untersuchen zu lassen. Schwester Oberin ist sehr freundlich, der Schwester kann ich aber nicht sagen. Geheimrat erklärt nach langer Untersuchung: Zu Operation ist gar kein Anlass. Bösartig sicher nicht, das würde in einem Jahr unerträglich gewachsen sein. Wahrscheinlich eine Drüse, es könnte aber auch mit dem unteren Ende des Blinddarms zusammenhängen. Ein gutes Zeichen, daß links keine Schmerzen, auch die Leber in Ordnung, auch von der Blase her keine Schmerzen, nur an einer Stelle beim Strecken des rechten Beines, das spricht für eine Drüse. Gutes Zeichen auch, daß beim Bergsteigen, überhaupt beim Gehen keine Beschwerden.

Professor Hoffmann wieder von den Gerüchten über mich - Gottesdienst für Süddeutschen Kartellverband in Sankt Jakob. Es sei beschlossene Sache gewesen: Hätten sich die Gerüchte meiner Ermordung bewahrheitet, dann wäre der Beamtenstreik sofort begonnen worden.