Tagebucheintrag vom 2. Januar 1919Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10003,
Seite 33
2.
Januar,
Oberpostdirektor
Stingl
Landshut. Sein
Sohn
glücklich zurückgekommen. Wird jetzt einen
technischen
Beruf erwählen, trägt mein
Kreuz immer noch. Zu
Frauendorfer
habe er gesagt als früherer persönlicher Referent: Wir waren alle sehr erstaunt.
Antwort: Ich habe es getan,
um Schlimmeres zu verhüten, man hat
mich wiederholt angerufen. Der Einzige, der gegen die
Aufhebung der geistlichen Schulaufsicht
gewesen sei.
Empfiehlt
Wittmann
als ausgezeichneten Prediger und großen
Beichtvater
und vieltätigen Seelsorger für
Grafing.
Graf Treuberg
,
von Pfarrer
Kaiser
-
Düsseldorf
eingeführt, von
Murnau,
vier Jahre
Seeoffizier,
war in
Amerika, in der Jugend liberal, auch einmal wegen Schuld abgesetzt - voll Feuer ... Ich beteure ihm,
daß ich nicht in die Politik hereingezogen
werden will.
Ich schreibe für ihn eine Empfehlung an
Heim
.
Baronin Dorth
entschuldigt sich wiederholt,
daß sie von einem anderen Geistlichen gedrängt kommt,
um zu fragen,
ob
Divisionspfarrer
Vogt
,
Klingenberg
am Main,
in die
Diözese
München aufgenommen werden könne.
Respondeo
:
Grundsätzlich
Nein.
Würzburg braucht seine Herren auch.
Wir nehmen keine auf.
Abends Graf Montgelas
,
Hotel Leinfelder:
Erzberger
habe geschrieben, eine
Ortsgruppe München für
Völkerbund
zu gründen.
Ich möge unterschreiben mit
Konsistorialpräsident
Veit
,
mit
Auer
,
Timm
und anderen.
Ich habe Bedenken und sage am anderen Tag schriftlich ab
mit der Begründung: Bevor wir außenpolitischen Völkerbund gründen,
müßten wir innenpolitische Ordnung schaffen und eine bundesfähige Regierung.




Graf Treuberg

Möglicherweise ist Paul Kaiser
gemeint.



Baronin Dorth



Abends Graf Montgelas





