Tagebucheintrag vom 11. Oktober 1917Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10001, Seite 56-57

11. Okt. Do.

Abordnung von Korbinian bauverein: Ein Herr mit platt gedrückter Nase und /
ein Baumeister. Ich wünsche im Allgemeinen daß Kirchen gebaut, aber den Bau der Einz. Kirche entscheide ich nicht allein sondern die Gesamtkirchenverwaltung. /
Wünschte freilich nicht daß die Gespräche mit dieser in die Presse kämen („sehr richtig“). Ich werde einmal die niedrige Notkirche ansehen.

Dr. Leo Benario auf du, von Lehrern und Mitschülern, besonders Kram, Leis. Er hätte nichts Großartigeres /
kennen gelernt als die katholische Kirche. Warum soll man nicht ein Stück Els. abtreten um des Friedens Willen. Er sehe nicht so schwarz und glaube der Mensch würde /
besser. Die Großstädte sollten aussterben. Als Rechtsanwalt habe er viele Schwindler kennen gelernt. Meine Stellung zu den Israel. Die /
Zionsbewegung. Er stehe den Freidenkern nahe.

Kgl. Hoheit Prinz Alfons: Für seinen Beichtvater Wolfg. Weiß /
eingetreten, für eine [ ... ] Pfarrei.

Dr. Abel von der Allg. Rundschau ob er übers „Weiße Kreuz“ aufnehmen soll - /
ja soweit Inform., Nein soweit Reclame.

Mittags Wein im Keller eingeräumt. ½ 5 - 6 Frau Dr. Liebel, dann kommt Maria dazu. Über Georg. /
6 - ½ 7

8 - 10 Diplomatensuppe beim Nuntius: Hertling, Knilling, /
Exz. Treutler preuß
Gesandter in Husare uniform, wenig gesprochen, v. Reck /
[ ... ] bad.
viel gesprochen über Pfalz, Els., Großherzogin Luise; Lössl rechts von mir, über Feld und Kirchenglocken;

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Exz. Moser Württ. bei den [ ... ] in Württ., mein Nachbar zur Linken. /
Graf Bruselle: österr. Gesandter, war im Vortrag im Odeon und hatte es nach Wien gemeldet. /
Major v. Keil [Einfügung: Attaché]