Tagebucheintrag vom 27. September 1917Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10001, Seite 46

27. September 1917.

Generaloberin des Instituts der Englischen Fräulein Nymphenburg mit der Hausoberin . Für Landau eine Regierungsratstochter von Speyer als Oberin. Hat zum Namenstag eine Palme geschickt. Hat Häuser in Ungarn und Italien.

Stiftspropst Hecher, sehr freundlich zum Namenstag. Von Professor Klug und Reise nach Passau.

Die zwanzig Stadtpfarrer von München: Sankt Peter, hält eine lange Ansprache mit stillen Andeutungen. Ich antworte vorsichtig, darüber noch Gelegenheit zu sprechen. Die Einheit im Äußeren und Inneren. Auf dem Michaelsbild des Cornelius Sankt Michael in der Mitte in Rüstung und Wehr, aber die eigentliche Arbeit tun die anderen Engel an seiner Seite.

Drei Herren vom Verband der geistlichen Schulinspektoren: Stadtpfarrer Berg am Laim, Pater Gerber, Domprediger. In München eigentlich erledigt. Manche Stadtpfarrer ohne Verständnis dafür, auch Kapitular Hartl.

Pater Bernhard Endemann O.S.B. - der große Mann mit dem freundlichen Blick, beim Begräbnis von Bettinger auf dem Weg über den Maximiliansplatz, in der Pfalz von seinem Onkel her sehr bekannt.

Weibliche Jugendpflege: Baronin Bodman und Bezirkspräses Schrallhammer, siehe Jahresbericht. Von der Fürsorge ganz getrennt. Haben schöne Generalkommunion in der Michaelshofkirche und Prozession. Ich weise hin auf die Tätigkeit der Mädchen bei den Adventisten und in der Heilsarmee. Werde einmal zur Generalkommunion kommen.

16.00-17.00 Uhr Verkehrsminister von Seidlein, sehr aufgeregt, habe achtzig - neunzig Pulsschläge, sein Staatsrat zusammengebrochen, endlose Truppenzüge nach Süden, die Wagen wieder desinfiziert, - sei früher immer viel in diesem Palazzo gewesen, sein Sohn drei Jahre im Feld, jetzt beim Betrieb, plant große Versicherung und Fürsorgewesen.

Abtprimas von Stotzingen: Von Innsbruck, wohin Pater Steger aus dem Feld zurück gerufen werden soll, in ihrem Orden der nationale Gegensatz nicht so groß, von Frieden.

Pfarrer Peter von Unteralting: Oberleutnant Dr. Faulhaber, dessen Familie er öfter besuche, sei ein sehr überzeugter Katholik und sehr entschieden - ist mir nicht verwandt und nicht näher bekannt. Seine Frau scheint sich auch zu finden.

Professor Geistlicher Rat Gietl - übergibt das Werk an Knoepfler. Alt und weise und unsicher.

Karte abgegeben vom Reichsrat Oberkonsistorialpräsident Veit. Nachts 23.00 Uhr Erzbischof Hauck zum Reichstag für 24 Stunden, Wagen nicht zu erhalten.