Tagebucheintrag vom 26. September 1917Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10001,
Seite 45
26.
September,
Mittwoch.
Oberin
und
Pförtnerin
von der
Buttermelcherstraße
10:
bedauere,
daß ein
elsässischer
Gefangenenpfarrer
Isemann
bei ihnen wohnt, mit
Haegy
französisch
im ganzen Haus
schreit,
„sie seien doch gute Deutsche“
was wir den französischen Geistlichen im besetzten Gebiete tun.
Anton Heckelmann
,
Pfarrer
Versbach,
und sein Bruder
Dr.
Sebastian
,
Rechtsanwalt
(Kaufingerstraße
29),
im Feld
in Mazedonien.
Sein
Socius
hält die Kundschaft aufrecht.
Professor Gartmeier
,
Landshut,
will sich um das
Canonicat
bewerben. War
Subregens
im Priesterseminar, auch an der Lehrerbildungsanstalt,
sieben Jahre am
Gymnasium,
würde gern die Verwaltungsarbeit leisten, er bete
auch
darum, im übrigen
aber:
„Gottes Wille soll geschehen“. Macht einen ruhigen Eindruck.
Baronin von Künsberg
:
Ist in
Ängsten
1) weil sie dem
Nuntius
gesagt,
ihr
Sohn
komme als
Fliegerleutnant
nach
Palästina,
und 2) ob beim Tod ihres
Mannes
mein
Diener
etwas
unrechtes
ausgerichtet.
Ihre Schwägerin
Raphaela
möglichst bald aus dem Kloster, sei gesundheitlich sehr zurück gekommen. Mit ihrer Schwester
Wilhelmine
von
Künsberg
.
Frau von Neuffer
,
Speyer -
will später in die Kapelle kommen, mittags auf der Straße begegnet mit
Mann
.
Geheimrat Grauert
:
Sein Sohn
Fliegerleutnant
bei
Lille,
bringt die Eingabe eines
Professors
von der
Technischen
Hochschule an das
Konsistorium:
Gegen die Verleumdung der deutschen gemeinsamen religiösen Feier!
Protest
geben wir
von jeher und gemeinsame
religiöse Feier gibt es nicht. Plaudert solange über die
Reichskanzler
des letzten Jahrhunderts
bis ich sage: Ich muß gehen.
13.30 Uhr im katholischen Gesellschaftshaus, Preßverein: Priesterversammlung, meine erste Ansprache.
Oberin




Anton Heckelmann


Professor Gartmeier

Baronin von Künsberg








Frau von Neuffer


Geheimrat Grauert


13.30 Uhr im katholischen Gesellschaftshaus, Preßverein: Priesterversammlung, meine erste Ansprache.