Tagebucheintrag vom 14. Januar 1917Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10001, Seite 18

14. Lehrer Eble und Kommissär Gerhard von der Lesegesellschaft für Vortrag 4. Febr.

„Bender“ aus Stettin, dort im Vulkan beschäftigt. Kind gestorben. Wollte in Germ. beim Bruder Geld /
holen, der war aber für den Friseurverband nach Kiel und sagte zu seiner Hausfrau: Wenn ich eine passende Wohnung gefunden habe, schicken Sie Koffer nach. /
Zeigt mir Geldbeutel mit 2 ₰ und Gummi(!) Will Reisegeld 36,80 weil morgen ¾ 5 sein Kind beerdigt wird. Erhält 5 M. /
und 115 die Fahrkarte an der Bahn. War aber nicht an der Bahn. In Germ. gibt es keinen Friseur B.

Lehrerin Schneller Lhafen mit ihrer Nichte („Was hast Du denn da noch“). Holt ihre Gedichte wieder ab. Das Aburteil /
des Professors unterschreibe ich nicht. Manche davon tief empfunden, aber die Form nicht vollendet, in Reim und Ausdruck. Hat ja seinen Zweck schon erfüllt sobald die Stunde im Leben /
festgehalten und als Spiegel seiner Jugend. So wie es ist unmöglich zum Druck, auch jetzt zu teuer. Aber einzelne davon (ich sage nicht welche) in Zeitungen drucken lassen. Wir sind durch /
Thrasolt und Weinand u.a. zu verwöhnt.