Tagebucheintrag vom 8. September 1945Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 09265, Seite 133

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8.9.45: Bereits 8.30 Uhr Frau Lutz mit den beiden Töchtern
Es handelt sich um Charlotte Lutz und Josefine Lutz.
. Seit gestern in Josefinum zurück und ausgestellt - ich unterschreibe das gute Zeugnis ihrer Pfarrer. Mehr war zunächst nicht, wir hoffen auf Amnestie.

9.00 Uhr: Dreimärkl - zwei Spritzen obwohl alles gut schien.

Baron Gumppenberg, Fritz, groß, fast blind, von seiner Schwester geschickt, deren Mann, Freiherr von Schönau-Wehr, Major im Generalstab, kriegsgefangen - ob nichts zu machen. Mir ist es verboten, weitere Gesuche einzureichen, ich könnte schlimmer machen. Er ist sehr vernünftig und gibt sich sofort damit zufrieden. Selber aus dem Schloß vertrieben.

Pfarrer Blank. Gefängnispfarrer von Bernau, Diözese Paderborn. Sei großer Zweifel, selbst Beamte plötzlich ausgestellt worden, auch der Arzt, Cartellverband, wie er selber, der große Verdienste hat. Ich: Ich soll keine Gesuche mehr machen, würde schlimmer machen, ein Amerikaner hat mir gesagt, es wird, wenn der Abbau nicht mehr durchgeführt, Amnestie kommen - ein Versprechen. Es muß eine Rückführung kommen, weil weder Schule noch Verwaltung aufgebaut werden kann bei dieser Entlassung. Viele Gesuche geschrieben, auch für die 102. Was soll ich nun sagen: Das mit der Amnestie nicht allgemein bekannt geben. Was wir von Anfang an versucht, „die aktiv waren“. Heute alles umgeworfen.

Baronin Du Prel in Oberlauterbach - sei mir von früher bekannt. Hat im Krieg schwer gelitten, möchte durch mich einen Brief an den Bischof von Brixen. Direkt unmöglich, wie mir Beispielsversuche zeigen, aber soll den Brief hierher leiten, dann bei Gelegenheit - kann lange dauern - an den Vatikan geleitet und von dort nach Brixen.

16.00 Uhr Luxburg nach etwa einem Jahr, sehr mager geworden. Ihre Tochter und sie selber wohl im Winter bei Narkiewicz, kann meine ganze Nahrung haben, Radio nicht mehr hören.

Geheimrat
Möglicherweise handelt es sich um Margarete Krecke.
- Trambahn entgleist, meist zu Fuß. Bruder
Möglicherweise handelt es sich um einen Bruder von Maragrete Krecke.
fährt sie an. Werner ist zurückgetreten, da er das Elend der Abgebauten nicht mehr ansehen kann.

Dr. Gilardone - bringt Blumen und will noch einmal danken.