Tagebucheintrag vom 4. September 1945Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 09265, Seite 130

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Dienstag, 4.9.45: Nuntius mit zwei Monsignori, darunter einer, der als Geschäftsführer nach Prag kommt als Pionier. Hat sehr vielerlei. Er sollte und wollte nach Rom, aber er fürchtet, er kommt nicht zurück.

Piotrowski, Kurat aus Schneidemühl, zur Zeit Fürstenfeldbruck, stellte sich vor - besorgt ein SS-Kommando von siebzig Mann, die einen Flugplatz erweitern.

Frau Zenns, Schwester von Generalfeldmarschall Leeb, übergibt Brief von Frau Leeb - die in großer Sorge. Ich darf nicht mehr Eingaben machen, aber meine frühere um Leeb ist sicher angekommen. Sie meint, er sei in Garmisch.

Monsignore Wolker - möchte natürlich etwas wissen, was mit dem Reichsjugendminister ist. Seine Denkschrift hat guten Eindruck gemacht, obwohl zugleich für die Zukunft. In Ruhe weiterarbeiten, aber 1) Von allem einer Militärstelle Mitteilung machen und ihr das sagen. Er meint wohl hier in München, was eben möglich ist.

Pilar - nach sechs Jahren entlassen. Hat kein Auto mehr.

16.00 Uhr. Keegan zum Abschied, ganz unerwartet, und Landeen: 1) Bitte um eine Anerkennung von [ ... ] Offizieren. Die nächstens kommen werden. Eine Art „Empfehlung“, damit sie im Dienste der Gesundheitspflege auch Krankenhäuser besuchen können - und Mitteilung an die Bischöfe. 2) Er nimmt Abschied. Nun doch wieder fort von München, „wird politisch noch eine große Rolle spielen“.

Abt Schäftlarn: über Chiemsee. Maria nicht mehr Schulleiterin, aber Wirtschafterin, jetzt Kartoffeln und Kohlen. Noch 300 Mädchen auf der Insel.

Die Frauen, die ihre Männer im Generalslager besuchen, sahen wie andere das Gras am Bahndamm abreißen, um es in die Suppe zu geben. Der Sohn des Generals als Lehrling beim Tischler, seine Tochter als Dienstmädchen. Eine Anfrage, wann Crailsheim übergeben worden ist und wer dort war (!). Schwer ist die Aus[ ... ], wenn einer auffällig Schmitt heißt.