Tagebucheintrag vom 9. August 1945Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 09265,
Seite 121-122
Donnerstag,
9.8.45.
Pfarrer
Oberammergau mit
Bürgermeister
und
zweitem Bürgermeister
. Die Militärregierung wünscht mit einigem Druck - wir befehlen nicht, wir wünschen bloß -,
daß möglichst bald
Passion
gespielt wird, 1950?
Das dauert zu lang
(also will sie vorher fort?),
ob nicht in diesem Jahr? Unmöglich,
also 1946. Zunächst Begeisterung geteilt. Das Theater wäre
durchgekommen. In der
Hauptsache für das
Militär, den Verkehr vom Ausland besorgen sie selber.
Die
Missio
in
Form
eines Briefes an den
Pfarrer
.
Frau Dr. Roßkopf
:
vom
Kanzler
geschickt. Ihr Mann
Oberstudienrat,
1933
in die Partei eingetreten, später auch Zwischenmeldungen,
sei
nun ganz
verwirrt,
in der Angst,
entlassen zu werden. Fleht um Hilfe, ganz erschüttert -
hier die Schwiegereltern. Eine Eingabe
bis
Samstag
in der
Pforte.
Captain
Tempeldorn
für Schule; Leutnant Hugeboom
für Religion.
Zwei Amerikaneroffiziere - gestern schon hier. Zuerst „wir kommen in der Frage der Schule“ - ich probe, unsere Schulfrage im heutigen Stand wieder zu erklären, sie bleiben ganz teilnahmslos - am Schluss nur: Die Geistlichen allein könnten Fragebögen ausfüllen? Ja, waren auch beim Nuntius
,
ist auch wieder gut für den Klerus.
,
Passau,
Philosophie,
früher Erzieher beim
Kronprinzen
.
Eine Stunde. Holt von weitem aus -
über den Bischof
. Er machte dem neuen
Gouverneur
Besuch,
der ihm erklärte: Wir wissen,
wie stark die Kirche das Volk zurückhielt,
sich noch
mehr dem
Nationalsozialismus
hinzuwerfen. Auf die Eingabe des
Bischofs
hin,
kam ein
amerikanischer Offizier
auf das
Ordinariat
im Auftrag des
Gouverneurs
: Er danke für diese Eingabe und er wird tun,
was er tun
kann (daß nicht so viele entlassen werden!).
Meine Mahnung an den Klerus sei weit verbreitet.
Ob er nicht
die Eingabe der beiden
Bischöfe
an
Eisenhower
veröffentlichen dürfe? Jetzt noch nicht und nicht von unserer Seite.
Von Scholtz
bei Bürgermeister Passau - von München, streng katholisch. Seinen Aufruf lässt er hier.
Dann lange und
breit,
wie er über den Stahlhelm in die
SA
kam,
manche heute sogar ganz - also eine Empfehlung,
um ihn los zu bringen -
Ja.
Lothar Schloss
:
eine Erbschaft
von der Mutter. Vier Mal verwundet. Niemals bei der Partei.
Im Baufach
- nicht im Feld, jetzt
Philosophie
im Privaten studieren, Stunde
6 M.
Er bittet um eine Empfehlung. Will
Diplom,
aber jetzt schon studieren.
Selten
selbständig
.
Empfehlung bis
Samstag.
Fräulein Weber
vom Hausmeister, will nicht zu
Thalhamer
,
geht lieber
weg.
16.00 Uhr, Landeen
,
kommt von Traunstein - „Mayer
ein feiner,
tiefer Mensch“.
Das Haus gefiel ihm sehr gut. Wird bald
frei werden. War auch in
Dillingen
und den Bischof
besucht. Es soll ein
Jugendministerium
errichtet werden: Von
protestantischer
Seite
Lex
.
Als Mitarbeiter
Wolker
benannt, er fragt ausdrücklich:
Ja.
Er habe ihm bereits Gutachten
eingereicht.
(Wolkas
sagte er).
Hoeckstotter
?
Frau Fleischmann
von Landshut
von
Poelat
empfohlen, ihr Mann
- früher
Archivrat
hier und dann
Landshut -
jetzt
Oberleutnant
im Lager
Mundheim
nur?
Die älteren Eltern
gedrückt.
Ich gebe Notiz,
soll schreiben,
Propst
beistehen,
aber wie besorgen?




Frau Dr. Roßkopf





Zwei Amerikaneroffiziere - gestern schon hier. Zuerst „wir kommen in der Frage der Schule“ - ich probe, unsere Schulfrage im heutigen Stand wieder zu erklären, sie bleiben ganz teilnahmslos - am Schluss nur: Die Geistlichen allein könnten Fragebögen ausfüllen? Ja, waren auch beim Nuntius

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Professor
Wilpert








Lothar Schloss


Fräulein Weber


16.00 Uhr, Landeen






Frau Fleischmann



