Tagebucheintrag vom 11. Juli 1945Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 09265, Seite 102-103

Mi 11.7.45 Seb. Heckelmann - betrachtet es nachdem er nicht Priester geworden als seine Lebensaufgabe /
den kath. Film aufzuziehen. Hat darüber studiert und einen Entwurf gemacht „Zwielicht und Finsternis“. Gil- /
fa?
Eine Gesellschaft gründen und in jeder Stadt ein Haus? Wir bleiben bescheiden in Bayern und zunächst München. Ein alter Gedanke /
Der Bischof hat den Jugendfilm „Jugend im Sturm“ begrüßt. Die Filme vom Leohaus? Ich schicke ihn zu Irschl. Ich kann unmöglich /
alles selber machen.

Staatsmin. Hipp: Dank für den Brief zur Bischofskonf.
Er fing an mit dem Fall Braunmühl und war sehr ernst dabei.
Die Massenentlassung aller die jemals bei der Partei
/
waren. Mir ist es unmöglich eine Erklärung abzugeben. Ich sage ihm im Vertrauen von der Romfahrt und mündliche Huldigung in seinem Namen - Ja /
im Voraus.

Im Arbeitszimmer Frau Stalf. Ich erkläre kurz, ich kann für ihren Bruder nichts tun, so gerne ich die /
Firma retten helfe. Zur Schwester sagt sie: Der Bruder habe nicht verdient daß man helfe. Frau Dier hatte /
dem Bruder eine Zeitung mit meinem Bild angeboten, er lehnte ab „Der soll sich pension. lassen.“ Ohne dieses zu wissen /
habe ich gestern ihn und seine Frau nicht empfangen.

Neuhäusler mit vielen Fragen und Anliegen. Eine ganz kurze Empfehlung von Hagemann früher /
Schriftleiter Germania? Nach langem Zweifel Ja. Ein Geistlicher mit weißem Haar von der Kreuzgenossenschaft, /
möchte eine Zwischenmannstellung zur Militärbehörde schaffen für Erziehung und Unterricht wie ich gestern von Rev. /
Nuwer
von Salzburg hörte. Der andere Herr der dabei ist mit vielen Orden. Befürwortet - über den Heiligen Vater? Nein /
Er wird das weiter vorbereiten ich bin damit einverstanden.

Mons. Carrol - unerwartet nach langem Warten. Die Letter Ordre für Romfahrt /
in Aircraft um den 22. Juni, erhalten erst am 25. ist abgelaufen. Von hier aus kann das /
überhaupt nicht erledigt werden. Ich schlage vor: Nicht von Salzburg aus sondern über Frankf. Paris. Neuh. /
Auch über die Alpen sind sie nicht hoch geflogen. Er stellt vier Herren vor

Dr Singer, Oberstudienrat für Musik, Dir. an mehreren Kirchenchören. War bei der Bayr. Volkspartei, dann /
später in die Partei, darob verfolgt. Ich schreibe Empfehlung.

Frau Prof. Marga Müller - war lange krank, jetzt aber mit einem Waschkorb /
voller Wünsche. Für ihre zwei Häuser Off Limits? Ja aber nicht das andere: Hauskapelle - unmöglich. /
Schwestern genehmigt? So schnell geht das nicht. Eine Familienschule? Alles was Schule ist, braucht Genehmigung von der Regierung. /
Ich muß schließlich abblasen und abbrechen.

Paulus, Schwester von Maria kurz begrüßt. Kaum daheim wurden die Familien mit den Kindern in Marsch gesetzt Wallfahrer.

P. Cassian von Lohr, fährt für einen litau. Bischof, bringt mir von Nuntius Briefe. /
Verlangt zuerst Benzin für die Heimfahrt - so einfach geht das nicht. Ich soll ihm den Zettel unterschreiben, er mache seine Fahrten als /
Kurier der Bischöfe! Ich könne bestätigen daß er mir einen Brief von Ors. brachte - Ja das kann ich. Am Schluß /
seine Schwester mit zwölf Schulfragen. Sechs Bilder signieren.

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Abends 830 nach dem Rosenkranz Mons. Brini in der Einfahrt empfangen.