Tagebucheintrag vom 6. Juli 1945Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 09265,
Seite 100,95
Freitag,
6.7.45.
Wieder ein furchtbarer
Tag.
Bereits
8.30 Uhr
Nuntius Orsenigo
hier.
Suchte
Carroll
, sehr ungeduldig,
daß er noch nicht hierher kam,
läßt sein Paket
hier.
Eine Nichte von Bischof Preysing
hier,
mit
Rad
von
Kronwinkl,
war lange Jahre in Berlin - fragte nach dem
Onkel.
Nichts
bekannt,
aber jetzt nachdem die anderen
Alliierten
dort sind,
wird bald bekannt werden.
Über die
sittlichen
Zustände dort.
,
Schwiegertochter des
Geheimrats
in Berlin,
ihr Mann,
Oberst Sauerbruch
wegen eines
Trostbriefes an Frau
Stauffenberg
aus dem Generalstab
Ost
ausgestoßen, von
Lebsche
an mich empfohlen,
will ihren
Mann
suchen. Darum eine Empfehlung mit Stempel,
man möge ihr behilflich sein.
Von Bamberg 1) zwei Domherren: Die Franziskanerinnen Mutterhaus Gössweinstein wollen hier eine Klinik übernehmen. Nego. Wir wollen nicht neue Mutterhäuser, die den Nachwuchs der großen Orden gefährden. Wenn einmal der böse Bischof von München
gestorben wäre ...
2) Landgerichtspräsident Dr. Krapp
und Oberlandesgerichtsrat
Sommeroch
für die vielen
jetzt entlassenen Beamten.
Eine furchtbare
Not -
ich kann nichts machen,
ich habe von Anfang an in dieser Beziehung ..
Wir müssen bei jeder Gelegenheit
darauf hinweisen ...
Über Dachau ein
Rummel
und darin mein Name.
Weihbischof
:
Zu dem
Konzert
kommen?
Nein.
Zu einer
Dachauer
Totenfeier
kommen?
Nein.
Vorstellung an die Militärregierung: Vorschläge für
theologische Fakultät. Presse:
Die
Münchner Neuesten Nachrichten
von einem
vierköpfigen
Stab geleitet:
Goldschagg
...
Aretin
und
Vitalowitz
nicht dabei.
Für
Oper
hier:
Elmendorff
hat die musikalische Leitung. Auch
Parteigenosse.
Polizeipräsident Koch
,
war im Ruhestand, scharf gegen die Partei, wollte zuerst weggehen, will aber
Seisser
nicht verdrängen,
katholisch.
Oberst Röhrl
im Auftrag von
Generaloberst
Dessloch
,
deutscher Befehlshaber der Luftwaffe in der
US Zone,
beide ausübend
katholisch.
Sie fürchten,
die
Lebensmittel aus Bayern würden den
Fliegern
nicht zugewendet.
Ich habe nie von diesem
Gerücht gehört, ist auch nicht wahr, selbstverständlich wie alle Deutschen auf
bayrischem
Boden miternährt.
Er will wiederkommen.
Graf Henckel von Donnersmarck
:
Im Radfahrerkostüm. Bis vor kurzem beim Heer.
Bringt
Nachricht
über
Kardinal
Bertram
:
Auf
Johannesberg
und bei den
Besiegten,
will aber nach
Breslau
zurück,
wo auch andere sind.
Seine
Schwester
war in
Beuthen
Pfarrhelferin.
Spricht sehr sicher und sachlich, scharf gegen
Hitler
.
Bittet am Schluß um den Segen für seine Familie.
Stehend erzähle ich ihm,
daß in
Stadelheim
der alte,
fast blinde
Fürst
Donnersmarck
sei.
(Graf Merveldt
von
Arnsdorf
- wegen
Kunst,
an
Hartig
verwiesen.)


Eine Nichte von Bischof Preysing

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Frau Oberst
Sauerbruch





Von Bamberg 1) zwei Domherren: Die Franziskanerinnen Mutterhaus Gössweinstein wollen hier eine Klinik übernehmen. Nego. Wir wollen nicht neue Mutterhäuser, die den Nachwuchs der großen Orden gefährden. Wenn einmal der böse Bischof von München

2) Landgerichtspräsident Dr. Krapp



Weihbischof





Polizeipräsident Koch


Oberst Röhrl


Graf Henckel von Donnersmarck





(Graf Merveldt

