Tagebucheintrag vom 18. Mai 1945Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 09265, Seite 65

Frei 18.5.45 Unruhige Nacht weil Brief an den Heiligen Vater vorbereitet und heute früh 7 - 9 diktiert.

8h Pfanzelt: Kindergarten in Dachau wieder eröffnet. Für die Polen /
Celebret. 700 Breviere.
Schulschwester wird für die neue Schule: Wer aber zwölf /
Jahre im Auftrag eine n.s. Schule geführt hat ...! Die 32 Geistlichen in Dachau in zehn Tagen frei (noch früher)

Hermann Liebl außer den 150 M von gestern noch 200. In St Anton sagte man ihm: /
Lieber nach Schäftlarn Also schreibe ich einen Brief dorthin.

10h Zu Fuß Besuch im Rathaus mit Thalh. Gegenbesuch bei Stadtkomm. Hubbart /
und Kell, ebenso Landeen, die drei Bürgermeister. Gen. Fred. ist im gesamt [ ... ]


͑ἱππ lässt sein neues Arbeitszimmer einweihen. Ich soll im Radio sprechen. Ich war dort angemeldet mit Landesbischof /
Meiser
und Rotem Kreuz!! Die Leute die in Schlangenlinien anstehen, schauen daß wir einfach durchgehen. Am Eingang die großen Ess- /
Minen
in Weißblech die abgeworfen werden. FAB verboten. In erster Linie Fronl.prozession für München. Englisch abgegeben.

Irschl: Die Kunstschätze sollen genau reg. aber nicht „organ.“ werden. Kirchliche Anträge an die Pfarrer. /
Es war eine Sitzung unter Vorsitz Kern im Rathaus 271, ein Schweizer Wals.

Dr Frick /
Major Corrigan US-Army der Chef des ganzen bayr Verkehrswesens /
kam von Augsburg um mich zu besuchen. Kniet den Ring zu küssen. War auf dem Kongreß in Chicago /
Bekenntniskatholik. Fragt ob ich
rauche und Gasolin brauche. Sein Begleiter /
L Müller Dolmetsch (Transport Offiz. im Rathaus 285 /
dort mit Col. Sheppard) greift das gleich auf und notiert wenn ich etwas brauche!

Span. Consul zuerst mit Sekr. Später ruft er seine Gemahlin herein, wohnt in Wiessee /
- einmal nach Mü. Über Prinzessin Paz. Hat dort ein Lager, beim Einmarsch auch Gefahr und Schießerei. /
Sehr freundlich, bleibt lang. Wir sprechen italien.

Nachm. Dr. med. Frecke Fick von Ammerland: Sein Freund
Oberst
Gen.
/
v. Lossow (?)
sei verhaftet worden, sehr roh behandelt, er als Arzt will ihn zurückholen. Freilich leitete er das die /
Spionenabwehr auf dem Balkan! Ich bitte ihn zum Polizeipräs. Seisser zu gehen, den er /
gut kennt, und schreibe ein Kärtchen dafür. Brief von Kienitz führte ihn ein

stud. Lechner
stud
Opernsanger
, bringt Nachricht: Er ist offenbar Wächter, „hat betreut“. Neuh. lebt und wird bald nach /
München kommen. Über den Transport der Promin. aus Dachau bis Innsbr. und dann über den Brenner, er /
habe sie betreut. Nun warten sie auf eine Rückfahrtgelegenheit. Ich gehe in meint Arbeitszimmer, um etwas für ihn (?) zu schreiben und /
er läuft mir nach. Er gibt die linke Hand.

Erste Fahrt Military Govern. nach Ebenh. Zinkl zu sagen daß /
er kommen muß.