Tagebucheintrag vom 15. Mai 1945Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 09265, Seite 62

Die 15.5.45 Dieter bringt Brief. Ist bei der FaB. Ich erkläre allgemein, das hat uns Blut gespart, /
es sind wertvolle Kräfte - nur das Wort „Freiheit" gegenüber einer Besatzungsbehörde erweckt Mißtrauen, er werde das überbringen. /
Er selber: Wir wollen zunächst die Plünderungen nachprüfen und was zuviel ist in einem Haushalt ...

g.R. Schultz - nach langer Einleitung: Lebsche soll Dir. der /
Chir. Klinik werden. Im Augenblick noch nicht spruchreif, soll Universitätsklinik bleiben, aber über den Aufbau der Universität noch nichts geschehen. /
Also im Gedächtnis behalten.

Libra sehr beleidigt weil er zwei Mal nicht vorgelassen wurde. Wieder sehr weitschweifig zu seinen drei Punkten: 1) Es soll nicht /
so aussehen als wenn jetzt Bayr Volkspartei wieder aufkomme, wieder alles politisch aufgezogen wird. 2) Die Geistlichen auf der Kanzel wieder polit. /
Er wisse aber nur den einen bekannten Fall Kienitz: Hi ist zum Teufel gefahren, Rache muß sein, auch wenn die zur sacril. /
Kommunion gehen. 3) .. ziemlich das gleiche. 300.

2 Herren, mit Motorrad von Volkach kommend, mit /
Brief von Anselma Dill. Will über die Heimat berichten, der eine Amer. Polizist, darum Motrad Hart sucht Papier, um im Auftrag des Bischofs 50 000 Kat. zu drucken. Dr. Reile der sich hier /
auskennt - beide wie es scheint aktiv. Katholiken. Bitten um den Segen. Nehmen Hirtenwort für den Oberst mit. Kommen Do zurück. /
....

P. Rup. Mayer: Allgemeine Lage, die Geistlichen nicht zuviel Auto fahren und zu viel verlangen. /
Er hat das Progr. der FaB bei sich, <Vermögen | er möge> überlassen. Sie waren bereits bei ihm und wollen nun den Bei- /
rat
im Stillen. Er selber? Hat Bedenken. Lurtsch Auszeichnung. Zur Disp. 500. Von Bayern aus Bischof nicht sprechen. In Speyer nur in den Außenbezirken Bombenschäden.