Verhaftungen und Hausdurchsuchungen⇦ Einzelansicht
Nachrichtenexzerpte, 29. Juni/3. Juli 1933

Führer: Der Lehrer fragt in der Schule Wer ist dein Führer? Der Bischof. Wer noch? Der Pfarrer. Zu HJ. /
Sag du es wer ist dein Führer: Ad. H. So ist es richtig.

2.7.33 Bischof von Eichstätt. Etwa zwölf Geistliche in Haft. Darunter Wohlm. der zuerst zwei Tage /
in einem Kloster war dann sich stellte. Er werde an Willib. kein Hochamt halten. Als neulich von Ingolstadt /
wegfuhr, kamen dann Bürgermeister und zwei SA sich entschuldigen. Hat Bedenken die Pfarrer auch den ersten Teil der Erklärung von Speyer /
unterschreiben zu lassen, wir können ihnen nicht zumuten sich so hinzustellen. In der Pfalz wo zwei halb totgeschlagen, versteht man es, hier nicht vor dem Volk. /
Meinte auch zuerst, Vorstellung gemeinsam, jetzt aber mit dem Sonderkomm. der von der Kanzel aber excomm. werden mußte - - /
Über Concord.: Es muß ein Herr nach Rom, er kann nicht weg, aber der Weihbischof von hier will er meint auch, keinen /
Gottesdienst durch Beurlaubung. Ein SA hat dort einen Gottesdienst angesetzt. Graf Soden unglücklicher Mensch. Was man unter politisch versteht.

Pöllnitz beim Sekretär. Vor Reise nach Berlin: Ob Haftbefehl ergangen. Warum Conto der Sales. gesperrt.

2.7.33 Abendmeldung. In Reichenhall Tag der Führer der SA. Hitl. fast dreistündige Rede: /
Im Volk eine geistige Umwälzung vorzunehmen. Jetzt ohne große Exper. in der Wirtschaft möglichst bald Arbeit zu schaffen. Er werde rücksichtslos /
gegen jede Reaction wenden, aber auch ebenso gegen die sog. 2. Revolution. Die Erfolge müssen gesichert werden durch weltanschauliche Befestigung. Es ist Epp, Wagner, Frank dabei.

Schemm in Bayreuth:
viele von der Bayerischen Volkspartei
Hochverräterische Pläne seien
geschmiedet worden. Dafür sei in München ein Docum. gefunden worden. Um unter dem Deckmantel der Religion. Nicht umsonst 14 Jahre /
in der Schule der Bedrücker.

evang. Kirche eine Dankfeier. Im Dom in Berlin Wehrkreispfarrer Müller, der Schirmherr der Deutschen Christen. - /
<Irgendwo> wurden fünfzig Paare getraut. Zum ersten Mal von den Kirchtürmen auch schwarz-weiß-rot und Hakenkreuz. /
In der Landesbischof eingeführt in der Lucaskirche. Min.rat und Oberbürgermeister. Der Landesbischof /
in der Predigt daß Kirche nicht von dem Fundament weggerückt werden könne. Die Kräfte des Volkstums allein könnten keine Kirche bauen. /
Ein von Christus geleitetes Volk.

if Die Meldungen genau wie im Krieg: Das Einzelne wahr aber das Gesamtbild unwahr.

Was Gutes kam: Die Schundliter. verschwunden, die früher in allen Cafès auflag. Vorher lachendes Leben [ ... ] /
Licht und Luft Die Jazzmusik mit den <nabelwetzenden> Tänzen ist verschwunden. Das Unberechenbare und Gefährliche daß die Führer mit den /
Massen rechnen müssen.

3.7.33 Abendmeldung Ordin. Speyer an die Deutsche Jugendkraft eine Verfügung zur Verfügungen [ ... ] worin jede sportliche Betätigung verboten wird. In Landau Isar /
die Auflösung der DJK verfügt
Das Haus übergeben an die HJ. und heißt Schirachhaus. /
Die innere Mission hat sich in den Neubau der kirchlichen Ordnung eingeordnet. In der bayerischen ev. Kirche besteht kein Gegensatz zur /
bayerischen Staatsregierung so daß sich weitere Maßnahmen erübrigen.

In den Wagen des Führers dürften nicht Blumen geworfen werden weil mit Gefahren verbunden. /
Es sei nicht wahr daß Erich Mühsam fast zu Tode gepeinigt worden. Es geht ihm gut, er trinkt Kaffee und raucht. /
Über die Themse drei neue Brücken.

29.6.33 wurde bei Stelzenberger in Würzburg Hausuntersuchung gehalten. 400 wurden die Drucksachen /
der Rhaetia mitgenommen, unter Führung eines Med. stud. Das gleiche Union, später kamen sie /
wieder und nahmen die Seelsorgeakten mit Beschwerte sich bei Epp unter dem er gedient, auch daß 42 Geistliche in Haft sind.
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Digitalisat Faulhaber-Edition