Kirchenpolitische Ereignisse⇦ Einzelansicht
Nachrichtenexzerpte,
27./30. Juni 1933
28.6.33 de me
:
Generalvikar
unter vier Augen. Der Bruder des Mädchens,
die Privatsekretärin bei
Hindringer
war,
ist
Director
einer
Telegrafenunion
und Freund von
Wagner
.
Zu diesem kam
Wagner
:
Der
Kardinal
muß verhaftet werden,
damit die
Protestiererei
einmal aufhört. Um
[ ... ]
Zeit
ging die Nachricht durch die Presse, zugleich mit
Kommentar
zum Teil.
Frank
habe zu Rechtsanwalt
Müller
ganz traurig gesagt: Wir sehen überhaupt nicht mehr hinaus. Die
Protestanten
haben versagt, nun soll man doch die katholischen Kreise zur Arbeit gewinnen.
Er selber altkatholisch,
aber seine Kinder katholisch.
Neue Züricher Zeitung darf öffentlich verkauft werden. Schreibt, mit Leohaus und Cossmann
spielen sie den
Herakles
im
Augiasstall.
Andere Anzeichen seien
Menetekel
für die Katholiken.
Dabei kommen die unglaublichsten Briefe und Besuche. Veniamus
schreibt,
das Haus stehe
zwar
;
Wolfrats
erzählt 29.6.33: In
Harlaching
haben vier Geistliche,
darunter
Ammer
,
Schaffkopf
gespielt. Kommen zwei
SA,
das sei eine verbotene Versammlung. Die anderen meinen,
es sei ein Scherz,
und schließlich: Spielen
wir weiter. Er will einen Schutzmann holen zum Verhaften,
der aber erklärt es für Unsinn.
Primizianten dürfen nicht feierlich Einzug halten, auch nicht abgeholt werden zur Primiz - einige Ämter nahmen dieses Verbot wieder zurück. Seminar im Zug spazieren gehen oder zur Klasse gehen? Die Dinge müssen so überspitzt werden, damit der Wahnsinn allen zum Bewusstsein kommt.
Schemm
in der Versammlung am 27.6.33: Vielleicht würden jetzt schon jenseits der Alpen
Verhandlungen geführt,
daß den Geistlichen die
politische
Tätigkeit verboten werden soll. Es reimt sich eben Staatsmann
und Zeitungsbesitzer nicht zusammen. Der eine muß schweigen, der andere
Alles möglichst bald in die Öffentlichkeit bringen.
Journalisten
und
Advocaten
auch hier.
Schemm
hat vor den
Universitätsprofessoren
eine große Rede gehalten, der
Objektivismus
der Wissenschaft müsse aufhören.
30.6.33 Kaum zurückgekommen, Generalvikar
hat gehört,
daß in Würzburg,
wie auch in
Speyer
und
Regensburg sämtliche
Vereinsconti
gesperrt wurden. In
Diözese
München sechs Geistliche verhaftet, davon gleich drei
im Bezirk
Ebersberg.
Wenn er behindert, wer bestellt werden soll.
Ich: „In Würzburg sind 48 in Schutzhaft, schreibt der
Bischof
, alle vor Peter und Paul verhaftet oder noch in der Früh.“
Die Stadträte von Freising wieder entlassen,
weil unterschrieben,
daß sie ihre
Mandate
niederlegen, zu Gunsten der
Nationalsozialisten.
In meiner Pforte
telefoniert
es: Er sei der
Quardian
von
Sankt
Anton
(war es nicht), wollte wissen,
wann ich zurückkomme.
30.6.33 Reichscabinett begrüßt neue Minister, bedauert den Rücktritt von Hugenberg
.
Hindenburg
an
Reichskanzler
wegen Auseinandersetzung in der
evangelischen
Kirche: Die Entzweiung zwischen Reichsstelle und den kirchlichen Stellen
erfülle mich mit großer Sorge. Auch Sie werden mit abhelfen,
den
Frieden in der
evangelischen
Kirche wieder herzustellen. Es sind bereits Verhandlungen eingeleitet.
Die Sonnwendfeier wegen ungünstiger Witterung „bis auf Weiteres verschoben“. Röhm
Prot.
die Bühne.
Polnische Militärflugzeuge eine Stunde lang über deutschen Gebieten, eines ganz tief. Dagegen wird Protest erhoben. Eine Führerschule der H.J. in Potsdam. Im ganzen Volk Entrüstung wegen des Luftangriffs auf Berlin. Action Française wendet sich gegen die aus Deutschland eingewanderten Juden, besonders Aerzte.









Frank



Neue Züricher Zeitung darf öffentlich verkauft werden. Schreibt, mit Leohaus und Cossmann

Dabei kommen die unglaublichsten Briefe und Besuche. Veniamus





Primizianten dürfen nicht feierlich Einzug halten, auch nicht abgeholt werden zur Primiz - einige Ämter nahmen dieses Verbot wieder zurück. Seminar im Zug spazieren gehen oder zur Klasse gehen? Die Dinge müssen so überspitzt werden, damit der Wahnsinn allen zum Bewusstsein kommt.
Schemm


30.6.33 Kaum zurückgekommen, Generalvikar


30.6.33 Reichscabinett begrüßt neue Minister, bedauert den Rücktritt von Hugenberg



Die Sonnwendfeier wegen ungünstiger Witterung „bis auf Weiteres verschoben“. Röhm


Polnische Militärflugzeuge eine Stunde lang über deutschen Gebieten, eines ganz tief. Dagegen wird Protest erhoben. Eine Führerschule der H.J. in Potsdam. Im ganzen Volk Entrüstung wegen des Luftangriffs auf Berlin. Action Française wendet sich gegen die aus Deutschland eingewanderten Juden, besonders Aerzte.
