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Nachrichtenexzerpte, 5./17. Mai 1933

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5.5.33: Dem Louisenbund können auch Schülerinnen angehören. Beim Feuerwehrtag sollen die Schüler und Schülerinnen auf die Gefahr des Feuers hingewiesen werden. Im Lustgarten heute 100000 Arbeiter aufmarschiert. Ein Redner sagt: Es sei der schönste Tag seines Lebens. Oberst Hierl ist endgültig zum Leiter des Arbeitsdienstes ernannt worden. In Genf hat Deutschland beantragt, alle Bombenabwürfe zu verbieten. Auch Marineluftfahrt.

6.5. Nachmittag machen die Minister mit Epp eine Blütenfahrt nach Lindau. An jeder Station begrüßen SA.

Pater Ortsiefer
Vermutlich ist Pater Dionysius Ortsiefer gemeint.
meinte, zu viele Feste, und hat in der Schweiz gehört: Deutschland könnte Religion und Moral für die Welt retten, ein anderer: Denkt ihr nicht daran, wir können nochmal blockieren.


Das gesamte Vermögen der SPD beschlagnahmt, weil Veruntreuungen vorgekommen seien. In Ruhpolding tritt jetzt noch ein Kommunist mit der Familie aus der Kirche aus. Rosenberg in London 11.5.33. Vor der deutschen (die andere wohl nicht erschienen) Presse erklärte er: Deutschland habe heute eine Krise in der Außenpolitik. In England herrscht [ ... ] eine innerliche Abkehr von dem neuen Staat. Am 7.5.33 hatte Hitler in seiner Kieler Rede vor SA Leuten: „Kameraden, wir gehen jetzt einer schweren Zeit entgegen“ . Rosenberg hatte in England im Namen von Hitler vor dem Gefallenendenkmal einen Kranz niedergelegt - der wurde weggenommen. Brüning war auch in England und hat manches erreicht. Rosenberg kehrt mit leeren Händen heim.

15.5.33 Adolf Wagner war in Freising und am Ende von Freimann überall Heilrufe. Sein Auto mit Blumen überladen. Am Ministerium mit Musik empfangen.

Brüning hat die Führer des Centrums in Berlin versammelt: Welche Kräfte das Zentrum der nationalen, christlichen und sozialen Regierung zur Verfügung stehen könne. Hitler machte früher Aufruf: Eine Stiftung für die nationale Arbeit. Wegen des Vorfalls in Wien, Minister Frank wurde empfangen: Ihr Besuch ist der Bundesregierung unerwünscht.

16.5.33 aus Washington Kundgebung von Roosevelt an die Staatshäupter, auch an die Sowjetregierung: Fordert auf, Herabsetzung der Rüstungen und Abschaffung der Angriffswagen. Keine Truppen über die Grenzen zu schicken und zur Rettung der Wirtschaft sich zu einigen. Sofort gefordert Herabsetzung der französischen Rüstung und Festlegung der deutschen Rüstungen, .. Die Staaten sollen sich verpflichten, in der gegenwärtigen Stunde nicht zu [ ... ]. Die Welt verlange nach wirtschaftlichem und militärischem Frieden. Schlageter Drama überall gespielt.

17.5.33 Hitler im Reichstag überall erwartet. In Südslavien wurde das Verbot des Völkischen Beobachters aufgehoben (das Verbot selber war nicht bekannt geworden). Die Botschaft Roosevelt und ihr Echo in den Zeitungen. Im Reichstag die Ansprache Hitler. Entschließung „Der deutsche Reichstag billigt die Erklärung des Reichskanzlers und stellt sich in dieser Frage geschlossen hinter die Reichsregierung“. Roosevelt hörte die Rede an, man erkennt sein Entgegenkommen an. In London bereits bald nach der Rede : Hitler verdammt den Krieg. In Börsenkreisen gut aufgenommen. Ein Echo aus Frankreich liegt noch nicht vor. Viele Telegramme laufen ein. In Genf beherrschte die Rede das dortige Leben. Der bayrische Ministerpräsident: Das Verbot der Warenhäuser bald aufgehoben.
5.5.33 Dem Louisenbund können auch Schülerinnen angehören. /
Beim Feuerwehrtag sollen die Schüler und Schülerinnen auf die Gefahr des Feuers hingewiesen werden. /
Im Lustgarten heute 100000 Arbeiter aufmarschiert. Ein Redner sagt: Es sei der schönste Tag seines Lebens /
Oberst Hierl ist endgültig zum Leiter des Arbeitsdienstes ernannt worden. /
In Genf hat Deutschland beantragt, alle Bombenabwürfe zu verbieten. Auch Marineluftfahrt.

6.5. Nachm. machen die Minister mit Epp eine Blütenfahrt /
nach Lindau. An jeder Station begrüßen SA.

P. Ortsiefer meinte, zu viele Feste, und hat in der Schweiz gehört: Deutschland könnte Religion und Moral /
für die Welt retten, ein anderer: Denkt ihr nicht daran wir können nochmal B lokieren.

Das gesamte Vermögen der SPD beschlagnahmt weil Veruntreuungen vorgekommen seien. /
In Ruhpolding tritt jetzt noch ein Kommun. mit der Familie aus der Kirche aus. /
Rosenberg in London 11.5.33 Vor der deutschen (die andere wohl nicht erschienen) Presse /
erklärte er: Deutschland habe heute eine Krise in der Außenpolitik. In England herrscht [ ... ] eine innerliche Abkehr von dem neuen Staat. /
Am 7.5.33 hatte H. in seiner Kiehler Rede vor SA Leuten: „Kameraden, wir gehen jetzt einer schweren Zeit entgegen“. /
Rosenbg hatte in England im Namen von H. vor dem Gefallenendenkmal einen Kranz niedergelegt - der wurde weggenommen. /
Brüning war auch in England und hat manches erreicht. Rosenberg kehrt mit leeren Händen heim.

15.5.33 Ad. Wagner war in Freising und am Ende von Freimann überall Heilrufe /
Sein Auto mit Blumen überladen Am Min. mit Musik empfangen.

Brüning hat die Führer der Centrums in Berlin versammelt: Welche Kräfte das Zentrum der nationalen christlichen und soz. /
Regierung zur Verfügung stehen könne. /
Hitler machte früher Aufruf: Eine Stiftg für die nation. Arbeit. /
Wegen des Vorfalls in Wien, Min. Frank wurde empfangen: Ihr Besuch ist der Bundesregierung unerwünscht.

16.5.33 aus Wash. Kundgebung von Roosevelt an die Staatshäupter, auch an die Sowjetregierung: /
Fordert auf Herabsetzung der Rüstungen und Abschaffung der Angriffswagen. Keine Truppen über die Grenzen zu schicken und zur Rettung der Wirtschaft /
sich zu einigen. Sofort gefordert Herabsetzung der französischen Rüstung und Festlegung der deutschen Rüstungen, .. Die Staaten sollen sich verpflichten in der gegenwärtigen Stunde nicht zu /
[ ... ]. Die Welt verlange nach wirtschaftlichem und militärischem Frieden. /
Schlageter Drama überall gespielt.

17.5.33 Hitler im Reichstag überall erwartet. /
In Südslavien wurde das Verbot des Völk Beobachters aufgehoben (das Verbot selber war nicht bekannt geworden) /
Die Botschaft Roosevelt und ihr Echo in den st Zeitungen. /
Im Reichstag die Ansprache Hitler. Entschließung „Der deutsche Reichstag billigt die Erklärung des Reichskanzlers und stellt sich /
in dieser Frage geschlossen hinter die Reichsregierung“. Roosevelt hörte die Rede an, man erkennt sein Entgegenkommen /
an. In London bereits bald nach der Rede: Hitler verdammt den Krieg. In Börsenkreisen gut aufgenommen. /
Ein Echo aus Frankreich liegt noch nicht vor. Viele Tel. laufen ein. In Genf beherrschte die Rede das dortige Leben. /
Der bayr. Min.: Das Verbot der Warenhäuser bald aufgehoben