Eugen von Quadt⇦ Einzelansicht
Gesprächsprotokoll, 27. August 1933

Graf Quadt und Pressverein

27. Aug. 33 abends 7 - 8. Dir. Heinrich habe ihm tel., ich wolle ihn durchaus noch /
sprechen. So ist es nicht. Neuh. hatte mich gefragt, ob ich ihn empfangen würde wenn er zu mir kommen wolle. /
Esser habe ihm gesagt, der Kur. muß verschwinden und ein Nachfolgeblatt kommt nicht auf. Die Münchner /
Presse ist heute schon verboten noch bevor sie geboren ist. Das Tagblatt darf weiter erscheinen. Esser hat ihm zuerst /
gesagt lassen Sie die Finger davon, dann aber als er Adolf Müller nannte: Ja das wäre etwas anderes.

Ich 1) Widerspruch. Man wolle die katholische Presse bestehen lassen also nicht nat soz machen um nicht Conc. zu haben /
Später verbietet man das Wort katholisch. Mir kommt der furchtbare Gedanke: Sie wollen die katholische Presse überhaupt vernichten - /
- Heute Kur., morgen Fränkisches Volksblatt. Er meint auch <ein Geschäft | angeschafft> von einigen Herren. /
2) Eigentum des Pressvereins muß gerettet werden. Die Pfennige des Volkes. Ja das soll sein. Auch die Druckmaschinen /
und Häuser. Etwa eine halbe Million. [ ... ] nicht enteignet. Nein das wird nicht sein. /
Dann sich umstellen
katholischen
auf
Bücherverein - Borrom.verein - Auch in kleinen Broschüren Aufklärung /
also doch noch eine Kulturmission. /
3) Freiheit. Ohne Freiheit kann ein Kulturvolk nicht leben. Das ital. vielleicht, das deutsche nicht. /
Man wird stumpf und zieht sich zurück: Lügt so viel ihr wollt. Das heute schon die Stimmung. Und am Anfang war doch Vertrauen und Willen zur /
Mitarbeit vorhanden. Heute Brief von Wagner, eine Mystif. (Pfarrer <Schwaben>). /
Man hat sich entsetzt daß sie den Ad. Müller vorgeschlagen haben. Die Herren haben nicht den Blick um sich zurückzuziehen soweit /
„belastet in den Augen der Regierung. Erst wenn es Präl. Müller mitgeteilt wird wird es eine davon geben... /
Aufrecht untergehen? Dann ist alles verloren. Ich hatte wenig Beziehung zum Pressverein. Er der einzige Mann der auf beiden Seiten /
das Vertrauen hat. Presse im Conc. nicht geschützt wie Verein und auch dort viel Kurzsichtigkeit.
Graf Quadt und Pressverein

27. Aug. 33 abends 7 - 8. Dir. Heinrich habe ihm tel., ich wolle ihn durchaus noch /
sprechen. So ist es nicht. Neuh. hatte mich gefragt, ob ich ihn empfangen würde wenn er zu mir kommen wolle. /
Esser habe ihm gesagt, der Kur. muß verschwinden und ein Nachfolgeblatt kommt nicht auf. Die Münchner /
Presse ist heute schon verboten noch bevor sie geboren ist. Das Tagblatt darf weiter erscheinen. Esser hat ihm zuerst /
gesagt lassen Sie die Finger davon, dann aber als er Adolf Müller nannte: Ja das wäre etwas anderes.

Ich 1) Widerspruch. Man wolle die katholische Presse bestehen lassen also nicht nat soz machen um nicht Conc. zu haben /
Später verbietet man das Wort katholisch. Mir kommt der furchtbare Gedanke: Sie wollen die katholische Presse überhaupt vernichten - /
- Heute Kur., morgen Fränkisches Volksblatt. Er meint auch <ein Geschäft | angeschafft> von einigen Herren. /
2) Eigentum des Pressvereins muß gerettet werden. Die Pfennige des Volkes. Ja das soll sein. Auch die Druckmaschinen /
und Häuser. Etwa eine halbe Million. [ ... ] nicht enteignet. Nein das wird nicht sein. /
Dann sich umstellen
katholischen
auf
Bücherverein - Borrom.verein - Auch in kleinen Broschüren Aufklärung /
also doch noch eine Kulturmission. /
3) Freiheit. Ohne Freiheit kann ein Kulturvolk nicht leben. Das ital. vielleicht, das deutsche nicht. /
Man wird stumpf und zieht sich zurück: Lügt so viel ihr wollt. Das heute schon die Stimmung. Und am Anfang war doch Vertrauen und Willen zur /
Mitarbeit vorhanden. Heute Brief von Wagner, eine Mystif. (Pfarrer <Schwaben>). /
Man hat sich entsetzt daß sie den Ad. Müller vorgeschlagen haben. Die Herren haben nicht den Blick um sich zurückzuziehen soweit /
„belastet in den Augen der Regierung. Erst wenn es Präl. Müller mitgeteilt wird wird es eine davon geben... /
Aufrecht untergehen? Dann ist alles verloren. Ich hatte wenig Beziehung zum Pressverein. Er der einzige Mann der auf beiden Seiten /
das Vertrauen hat. Presse im Conc. nicht geschützt wie Verein und auch dort viel Kurzsichtigkeit.