Ludwig Siebert⇦ Einzelansicht
Gesprächsprotokoll, 24. April 1933

S. 27reset-btnzoom-in-btnzoom-out-btn
Digitalisat Faulhaber-Edition
Min. präs. Siebert

24. Apr 33 St Georg ½ 2 - ¼ 3. Im Namen der Staatsregierung. Wie vorbereitet, auf Ich /
abgestimmt, im Ton des Pastors. Er hoffe durch eine Aussprache Aug in Aug das Vertrauen zu sprechen: Er will das Rechte. Als /
Bürgermeister in Rothenburg o T. und als Bürgermeister in Lindau. In der Pfalz geboren - also Beziehungen, auch seine /
Frau. Habe auf Beförderung verzichtet um in der Pfalz zu bleiben, später aber doch. In seinen jungen Jahren sollte er Abgeordneter werden, hat es abgewiesen. /
Immer schon aufs Nationalchristliche und [ ... ] eingestellt. 1918 in Roth. am Rathaus die rote Fahne nicht aushängen lassen, sie drohten ihn /
zum Fenster hinaus zu werfen. In Lind. die ganze Bevölkerung hinter sich gehabt, alle Konf. Der katholische Statdpfarrer habe gedankt weil /
er beim Brand der Kirche noch gerettet habe, zuletzt Gob lin und gleich darauf die Kirche einstürzte. Auch Soz.demokraten hätten ihm /
gedankt. Einer von der Bayerischen Volkspartei habe geschrieben er müsse wiederkommen Die 1000 Zuschriften die er jetzt erhalte seien doch nicht lauter Schönrede. Lobt sich /
in allen Tönen Habe [ ... ] Ehre jetzt dem Volke zu dienen sonst keinem.
Mit Schäffer sich aussprechen, von dem er Bundesbruder ist.
(Und erst kein Wort, <in> in der öffentlichen Rede)


Resp. 1) Ihre öffentliche Rede hat einen sehr guten Eindruck, sachlich, nüchtern, grundsätzlich /
keine Täuschungen über Finanz, am Schluß Opfergeist gefordert. /
Darauf geht er ein, Kirche und Staat im Opfergeist zusammen /
2) Die Einfachheit als Erziehung von Staat und Kirche. Die alten Kochbücher /
verbrennen, neue Kochzettel. In den Hauswirtschaftsschulen anfangen. Mahlzeiten mit zwei Fleisch unter Luxussteuer. /
Dem Volke sagen es sterben viel mehr Menschen am zu vielen Essen. Die Mediz. vorbeugend. In England einfach leben. /
Er ist persönlich sehr dafür. Persönlich lebe er ganz einfach. Ob er heute zum Mittagessen kam. Er rauche nicht. Der Arzt habe ihm vorgeschrieben, /
nicht viel Wein. /
3) Die Einfuhr von Obst? Bananen in Italien verboten /
Orangen (er meint seien gut für den Blutlauf also Medizin), er will dem ein Augenmerk zuwenden. Der deutsche Apfel, /
Weintrauben aus der Pfalz - lassen sich schwer auf den Markt bringen. Er sei gegen die Fremdwörter, die 9000 deutschen Wörter genügten ihm.

Über die Zusammenarbeit: Ich würde zu ihm kommen wenn etwas wäre - lasse einfließen daß ich gegen die Revol. /
1918 Stellung genommen hätte. Er habe sich nicht auf den Boden der Tatsachen gestellt. Inzwischen die furchtbare Korruption. /
„Ein Werk der Erziehung - da wird die Kirche nicht zurückbleiben“ if

Die Autorität wiederholt betont. Er sei der Älteste, es sei gut daß auch einer mit grauen Haaren darin sei. Er wird auch /
die Bayerische Volkspartei und einen Sozdemokraten in die Regierung herein nehmen. Er hätte in Lindau auf einen Teil seines Gehaltes verzichtet. /
Glüht vor Liebe zu Volk und Vaterland. Die einen sind im Feld gefallen die anderen müssen sich aufarbeiten. Eine 100 % Umstellung versucht er nicht, solche Briefe gibt er zu den Akten. /
Er könnte auch schöne geistige Reden halten, er habe viel gelesen aber er bleibe sachlich und deutlich.