Tagebucheintrag vom 26. November 1947⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10026,
Seite 141
WEDNESDAY - NOV. 26
Weihbischof Scharnagl
.
Die Blätter aus dem Protokoll wurden vorgestern vom
Rechtsanwalt
zurückgegeben. Das Ausschreiben des
Rechtsanwalts
in der Zeitung,
„der
Kriegsverbrecher,
der ihn früher belasten wollte,
hat
jetzt glatt widerrufen“,
habe
Schimmel
und
seine Frau
schwer gekränkt. Das bedauert
Scharnagl
sehr,
aber jetzt nicht zu ändern.
Isselhorst
sei vor zwei Monaten hingerichtet worden.
1) Die Aussage von
Isselhorst
über
Scharnagl
wird schwer.
2) Ob ich ihm bestätige,
daß er freiwillig schon 1940 bei mir gewesen - daß ein Pfarrer damals frei geworden -
Ja.
Dagegen
erinnere ich mich nicht, damals von ihm gehört zu haben;
er habe erklärt:
„aber niemals gegen Gewissen und Amtseid“.
Vielleicht gut,
wenn hinausgeschoben,
wenn
„in diesem Winter“
oder wenigstens bis
Mai
alles erledigt würde,
also gedulden.
Jandl
:
Sind
fünf
Wagen
eingelaufen. Inhalt im Einzelnen nicht bekannt. Meine Nachlieferung:
Bittet um die Kinderschuhe -
Ja.
Tuch für
Weißthanner
- Ja.
Finanzhilfe,
weil Vergünstigung bei der ersten Abwertung.
Generaldirektor Pfeiffer
für die
Porzellan-Manufaktur
Meissen,
Berlin.
Die Ausstattung der
Altäre für die neuen Kirchen
aus
Porzellan:
Ich: Mir
nicht danken, Altäre und Kreuze aus
Porzellan,
die Altäre aus Stein. Er:
Porzellan
sei fest
wie Stein, trage einen Turm.
Hauptgrund: 34 Kirchen aufzubauen, wir sind froh,
wenn wir die Mauern haben, Innenausstattung
später.
Wenigstens nicht in München zuerst. Er hat
Ettal
versprochen einen Sühnealtar. Soll in andere Städte gehen,
die weniger zerstört sind. Der Gedanke
war gut,
zu den
Benediktinern
zuerst. Ich schickte ihn zuerst zu
Hartig
,
dann kam er zurück. Für den
Export
günstig.
Pfarrer Eberl
:
Bewerbung um
Gmund
wegen Bad, um Christkönig,
weil näher
bei den Verwandten. Nicht gut die Sache mit
Kapfing,
Christkönig -
Nein.
Zangberg: Würdige Mutter
mit
Franziska
.
Hat viele
von
Klausur
dispensiert
-
übergangsweise bis
Vollmacht widerrufen.
15.00 - 19.00 Uhr in der Bibliothek eingeräumt. Obwohl Schnupfen.
18.30 Uhr Gilardone
-
Medikamente
erklärt.
Weihbischof Scharnagl









Jandl


Generaldirektor Pfeiffer


Pfarrer Eberl

Zangberg: Würdige Mutter


15.00 - 19.00 Uhr in der Bibliothek eingeräumt. Obwohl Schnupfen.
18.30 Uhr Gilardone

