Tagebucheintrag vom 27. Juli 1946⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10024, Seite 191-192

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Samstag, 27.7.46, in der Hauskapelle Firmung der drei Kinder vom Prinzen Albrecht: Gabrielle, Charlotte, Franz. Nach der Messe ohne Kommunion kurze Ansprache (Erstkommunion des Kleinen im Gefängnis, unser Herrscherhaus hat uns den Glauben erhalten). Dann mit zehn beim Frühstück. ...

Staatsminister Baumgartner: Der neue Vorschlag Bodenreform: Auch der kirchliche Grundbesitz von 200 Hektar ab eingeschlossen. Er wird das abweisen und lieber zurücktreten – ich gebe ihm die Artikel im Concordat. Bis morgen Früh Gutachten. Ich überlasse ihm das bayrische Konkordat zum Behalten und die gesammelten Concordate zum Zurückgeben.

Der neue Rektor von Gars, Högerle, Antrittsbesuch. Dankschreiben, weil die Tuberkulosekranken nicht nach Gars kommen. Lazarett ist ganz aufgehoben, Schule hat noch nicht begonnen. Über die Mission der Redemptoristen.

Landespräses Friesinger: Wie früher versprochen Anteil 20 000 für den großen Bau des Zentralgesellenhauses (davon 15 000 aus Hilfskassen und 5 000 propria). Handwerk neu zu ehren. Wenn Landwirtschaft und Handwerk, Aufnahme in Übersee. Darum Werkstatt einrichten.

Zwei holländische Geistliche, der eine Dr. A. Emmen
Möglicherweise ist Pater Aquilin Emmen gemeint.
O.Fr.M, der andere in Uniform, Feldgeistlicher Amon Besseling, ebenfalls Franziskaner. – Will zwischen Holland und Deutschland eine Arbeitsgemeinschaft für christliche Kultur gründen. Wir sind die Empfangenden. Fragen zuerst, ob das Haus zerstört wurde – darüber zu lange gesprochen. Wüste ringsum. Fünf Mal gelöscht. Sehen mein Stephanusmuseum.

Bruno Wüstenberg, ein Geistlicher bei der vatikanischen Mission, wahrscheinlich vom Campo Santo, plaudert sehr viel, läßt eine Sendung unterschreiben von Governatore
Es ist entweder der Militärgouverneur von München, Eugene Keller, oder der Militärgouverneur von Bayern, Walter J. Muller gemeint.
(34 Pakete San José), mußten erst gesucht werden.

Dreimärkl, mußte eine halbe Stunde warten, eine Spritze in Schenkel.

15.30 Uhr überraschend Winand, Frau: Ihr Sohn hatte vor Priesterweihe Autounfall, jetzt wieder gut – ich soll ihn weihen – unmöglich. Will eine Arbeitsgemeinschaft gründen für Waisenkinder, aber etwas ganzes neues, läßt Manuskripte dafür da.

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Venator, musste lange warte, wegen des Rituale für Mutterhaus Einkleidung.

Domkapitular Weißthanner: Ein Hirtenwort über Caritas mir nicht möglich. Die Verwicklungen von heute. Das Programm zur Verteilung der amerikanischen und der päpstlichen Gaben. . . .

Frau Geheimrat – ganz kurz und abweisend, natürlich hoch beleidigt. Einen Kreuzweg, was ich dazu meine.

Bischof Muench bringt von Eichstätt einen Brief mit, einen Uriasbrief. Thalhamer über verschiedene Dinge.

Nicht vorgelassen: Miss van Hennik, UNRRA-Offizier.
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Digitalisat Faulhaber-Edition