Tagebucheintrag vom 13. April 1938⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10018, Seite 92,93

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Mittwoch, 13.4.38. Geistlicher Rat Natterer: 1) Ich habe von der Bruderhilfe im Klerusblatt gelesen und dafür 600 M. Er: Ob an den Emeritenfond oder an die Pfarrpfründe? Stehen beide unter Staatsaufsicht, also erreichbar. 2) Die Briefe von Theresa Mohr sind auch verbittert. Möchte ihm helfen, ohne Namen zu nennen, also 500. Durch Mayer klar machen, daß nicht nach München zurück, die Wohnungen hier noch teurer.

Abele mit zwei Professen, die heute früh Profess machten und zwei Aufnahmen. Alle vier erhalten Kreuzweg und Jubiläumsbilder. Das Heil von den Juden? Oesterreichisches Concordat.

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Schriftsteller Kammerer, Vertreter der Frankfurter Zeitung, durch Schöpf angemeldet. Er will kein Interview, wird davon nicht Gebrauch machen, aber bittet von Ordinariat manche Auskunft zu erhalten, zum Beispiel, ob bei der Beerdigung von Ludendorff geläutet wurde. Ich werde mit Neuhäusler sprechen, daß er solche Nachricht haben kann. Er kann nichts Religiöses bringen, aber doch hinweisen. Ich erzähle einiges von der Erklärung, die bereit lag, wenn uns das Nichtläuten verübelt worden wäre. Er wundert sich, daß ich überhaupt noch lachen könne. War in Wien und beobachtete dort.

Frau Weinmiller - beginnt bald wieder das Müttererholungsheim. Dafür trecento.

Baronin Moreau - Armenbriefe und Armenkasse.

14.30 Uhr Pater Bertrand - im Gang sehr unsicher, und noch mehr im Sprechen.

15.00 Uhr die erste Trauermette. Ein kalter Tag, gestern noch Schnee.

Generalvicar: Über Göttl. In Berlin verweigert man uns die Freilassung, weil wir überhaupt so wenig entgegenkommend seien.

Grassl: Hat die pfarramtliche Kassenführung in Sankt Anna nachgeprüft, war zugleich beim Bankhaus Lenz.
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Digitalisat Faulhaber-Edition