Tagebucheintrag vom 20. Dezember 1933⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 122,125

Text+KommentierungNur Text
Mittwoch, 20. Dezember. Kälte dauert immer noch an, Himmel schwarz, den ganzen Tag Licht.

Monsignore Lohr: Die Hilfsgemeinschaft für abgebaute katholische Stellen (einige, wie Gerstl trotz aller Not sehr stolz) 200 M. Ob ihre Arbeiterhilfe weiterführen sollen? Die Moral: Man muß zuerst seine Schulden bezahlen, das ist Rechtspflicht, bevor man Almosen gibt. Er meinte, das sei von Leohaus getrennt, aber das Volk wird verbinden. Ob Männercongregation und Männerbund verbinden? Das ist gesichert in Gruppe A, das andere ist B – gefährdeter das erste.

Frau Sambeth – kurz, zu Weihnachten Glückwünsche. Im Arbeitszimmer Bild der Mutter.

➥ Seite 125

Mater Maria
Es könnte sich um Maria di Probst oder um Maria-Josepha Schmid handeln.
von den Englischen Fräulein. Eine Oberin krank. Bringt Weihnachtssachen, ein kleines Miniaturbild von Mater Donatilla. Clotilde sei in Eichstätt schwer erkrankt.

16.00 Uhr Dr. Wolfrats – sehr kurz. Aretin in Dachau schwerer Herzanfall. Quadt nicht mehr in der Küche. Rambaldi hat „75 M.“ verloren.

Prälat Pfaffenbüchler: Alzing zu kaufen? Wird noch befragen. Seeon an die Familienschwestern? Er kann nicht daran denken. Nuntius für beide hier? Wir geben Notgeraheim nicht ab.

19.00 Uhr Neuhäusler – Heute Nachmittag 15.15 Uhr nach 20 stündiger Schutzhaft entlassen. „Einzig wegen der nicht genehmigten Versammlung“. Das andere Gerücht entstand nur, weil er vor dem Mitgehen etwas diktieren mußte. Er sei sehr anständig behandelt worden, Gerlich und Godin dort, die viel auf den Gängen heraus dürfen.
S. 122S. 125reset-btnzoom-in-btnzoom-out-btn
Digitalisat Faulhaber-Edition