Tagebucheintrag vom 10. Juli 1933⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10015,
Seite 73
Montag
10. Juli.
Große Hitze
hält an.
Gräfin Luxburg
– Obwohl ich
abgewunken
hatte in diesen unruhigen Zeiten.
Der
Graf
war sehr schwer krank im Krankenhaus und dem Tode nahe. Die
Tochter
habe sich in der
Krankenpflege sehr bewährt. Über die
politische
Lage: Verhaftung von Geistlichen, hier Drohung gegen mich, Verantwortung
für Briefe,
die hierher geschrieben wurden. Das
Konkordat
gut.
Monsignore Neuhäusler
1) Aktion,
nicht zu
organisieren,
nämlich
nicht die
Mißtrauen erweckenden Gesellen und andere Vereine hereinnehmen; ein Zimmer behalten,
auch wenn die
Akademie
nicht gehalten wird. Lieber an das
Andreaskolleg
geben als an den
Marthaverein.
2) Das Haus immer
noch
nicht zu kaufen.
Huber
– Eine Empfehlung für
Reutberg.
Pfarrer
Schneller
mit seinen Töchtern radelt.
Er lädt ein zum Besuch seines Gartens.
Nachmittags vier Stunden in der Archivordnung. Aber es geht vorwärts, trotz der Hitze.
Monsignore Panico
– Freudestrahlend,
weil das
Concordat
abgeschlossen. Nun die Frage mit der
Schutzhaft
der Geistlichen erledigt.
Heute früh war Graf Soden
an der Pforte.
Hildegard
hatte in ihrer
Zappeligkeit
ihn
beauftragt zu fragen, ob ich wirklich in
Haft
genommen sei. Sie hatte sich früher darüber empört,
daß
Schmidt-Pauli
in der Bahn
von mir gesprochen und jetzt schickt sie selber.
Gräfin Luxburg
Möglicherweise gemeint: Marie Anna Gräfin von Luxburg
.




Monsignore Neuhäusler


Huber


Nachmittags vier Stunden in der Archivordnung. Aber es geht vorwärts, trotz der Hitze.
Monsignore Panico

Heute früh war Graf Soden



