Tagebucheintrag vom 25. September 1919⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10003, Seite 113

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25. September, Paz: der Prinz
Es könnte sich um einen der beiden Söhne der Maria de la Paz handeln: Ferdinand von Bayern oder Adalbert von Bayern.
will nicht nach Spanien, - dort komme sicher die Revolution, man habe bereits die Räte. Der Mann der Eulalia sei fort, vielleicht Präsident für Portugal oder um sich aushorchen lassen über den König, sie sagt: „Wenn er nicht mehr zum Vorschein kommt, macht auch nichts“. Der König und die Vermögensteilung: Die Tochter Calabrien muss Steuer für eine Erbschaft zahlen, die aber jetzt dem Vater gehört! Man weiß nicht, ob Erbteil an die Enkel oder an die Geschwister holen!

Prinz Max - wird in Controlor sich wegen der Stelle umschauen. Der kranke Prinz von Sachsen will Theologie studieren. Kleiser in Freiburg gerade gestorben als er dort war zu Exercitien, und da er Hypotheken auf dem Werke habe, wollte er es übernehmen, aber der Generalvikar lehnt ab. Der junge Bischof von Freiburg im Sterben, der letzte nach drei Jahren gestorben, der vorletzte alt und blind. Pater Weiß, vom General von Freiburg weggeschickt, jetzt in der Einsamkeit in Vessen?

Monsignore Winkler hat eine Zuschrift erhalten: Vom 1. Oktober hört die Militärgeistlichkeit auf, dort nicht in die Reichswehr übernommen. Drei (katholische (Winkler München, Foohs Würzburg, Meier Nürnberg?, Grüner und Schärfl, drei protestantische, Brigadepfarrer für 21. 23. 24. Gehalt wie früher, im Rang Militärbeamte mit Offiziersrang - er muß natürlich ernstlich nachgehen, nichts laufen lassen!

Spanischer Konsul und Frau Francisco de Asis Caballero wohnen Franz-Josephstraße, die Kinder in das Institut Kerschensteiner - auf Pfingstmontag gefirmt - sollen einmal die Kinder bringen. Die Kinder erzählen sie hätten gesehen wie Leute sich küssen.

Prinzessinen Wiltrud und Helmtrud, schwarz von Zizers auf dem Weg nach Wildenwart über Vermögensteilung, 1) voran machen mit der Abfindung, weil die jetzige Regierung besser ist als die kommende, und gebunden ist. 2) möglichst auf viele aufteilen wegen Steuer. Für die Schlösser seien von einem Amerikaner eine halbe Milliarde geboten worden, aber abgelehnt.

General Müller und Sohn: Theologus, wurde in Würzburg von Foohs dem Pater Ehrenberg vorgestellt, jetzt ins Germanikum, ein schönes Los.

Nachmittags Krankenbesuch Dr. Liebel: Stimmung heute besser, ein Kreuz gebracht, mit der heiligen Messe im Zimmer verabredet.
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Digitalisat Faulhaber-Edition